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kreis, romanischer Kulturkreis, und darüber: „europäischer Kultur-
kreis“, „asiatischer Kulturkreis“; über diesen erhebt sich dann als
höchste Uberganzheit die „Menschheit“.
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Im Hinblick auf diese Gliedhaftigkeit der Volkheiten (noch mehr
allerdings der a t o m i s t i s c h e n Auffassung der „Menschheit“!)
wirft man dem Begriff des Volkstums Ungültigkeit vor und hebt
den Begriff der „Menschheit“ auf den Schild, und zwar unter dem
falsch gebildeten Namen „Internationalismus“, der richtig Ü b e r -
v o l k s t u m , nicht „Zwischenvolkstum“ heißt, weil „zwischen“
den Volkstümern das Nichts ist, nur ü b e r ihnen ist etwas. Op-
penheimer sagte auf dem Soziologentage 1912: „Völkisch sein heißt
so viel, wie sich nach dem Spruche richten: Jedem Narren gefällt
seine Kappe.“
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Diese Meinung ist grundfalsch, gänzlich individualistisch und un-
geschichtlich.
Um den „Internationalismus“ vollständig zu begreifen, muß
man wissen, daß er nur bei i n d i v i d u a l i s t i s c h e r Auffas-
sung des Wesens der Gemeinschaft möglich ist. Dem Individualismus
ist der geistige „Zusammenhang“ ein bloßes Abstraktum, der
Schwerpunkt liegt beim Einzelnen. Als Deutscher, Tscheche, Fran-
zose geboren zu sein soll darnach unsere Selbstbestimmtheit als Ein-
zelner nicht berühren — der absolute Einzelne, das Geistige, das die
Einzelnen schaffen und der Gesellschaft offenbaren, kann in Berlin,
Paris, Caslau immer das gleiche sein! Es ist eine einzige Wissen-
schaft, eine einzige Kunst, eine einzige Religiosität, eine einzige
Kultur, welche die „Menschheit“ hat, welcher sich der Einzelne zu-
wendet — reiner Atomismus. „Ein Volk — Eine Regierung“ heißt
es im Staatsleben; „Ein Geist — Eine Menschheit“ im völkischen
Leben. Der Individualist lebt im volkheitsleeren Raum, im staats-
leeren Raum, im volkswirtschaftsleeren Raum — daher ist er inter-
national, Weltstaatsträumer und Freihändler!
Universalistisch stellt sich das anders dar. Wie es keine Eiche an
sich gibt, sondern nur einzelne Eichen, so gibt es auch keine Mensch-
heitskultur an sich, sondern nur — einzelne Volkstümer, Volksgei-
ster, die die Menschheit jeweils in e i g e n e r Weise darstellen,
gleichwie jede Eiche die Eichenheit in ihrer Weise darstellt!
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Siehe oben S. 551 f.