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im Ganzen ist; diese ist aber, wie frühere Untersuchungen ergaben,

bezeichnet durch den Begriff der G e r e c h t i g k e i t . Gerechtig-

keit steht gegen Freiheit, nicht-utilitarische Auffassung gegen utilitarische

Auffassung des Rechtes. Das sind die verschiedenen Aus-

gangspunkte beider Lehren.

1. S i t t l i c h k e i t u n d R e c h t

Sittlichkeit und Recht ergaben sich uns als eine ursprüngliche

Einheit. Wir bestimmten sie als die W i e d e r v e r v o l l k o m m -

n u n g s o r d n u n g , die zur Vervollkommnung der praktisch nur

in Fehlausgliederungen gegebenen Gezweiungen und Werktümer

führen soll. Als Wiedervervollkommnungsordnung sind Sittlichkeit

und Recht zugleich der Inbegriff der R a n g o r d n u n g d e r

W e r t e , denn sie bestimmen, was wertvoll ist in Gezweiung und

Werktum und in welcher Stufenfolge. Damit bestimmen sie endlich

auch, was und in welchem Maße die als vollkommen und wertvoll

bestimmten Inhalte Ziele des Handelns sein sollen, sie schließen auch

in sich eine R a n g o r d n u n g d e r Z i e l e des Handelns. Diese

drei

Bestimmungsstücke:

W i e d e r v e r v o l l k o m m n u n g s -

o r d n u n g , W e r t o r d n u n g u n d Z i e l o r d n u n g — die

alle drei in ihrer Weise immer dasselbe sagen, nur von einem andern

Gesichtspunkte aus gesehen — bezeichnen also den allgemeinen Be-

griff von Sittlichkeit und Recht.

2

2. Das R e c h t i m b e s o n d e r e n

Die Frage, die nun auftaucht, ist aber, in welcher Weise sich das

Recht von der allgemeinen Sittlichkeit unterscheidet? Unsere Ant-

wort lautet: R e c h t i s t d i e z u r S a t z u n g e i n e r A n -

s t a l t b e s o n d e r t e S i t t l i c h k e i t .

Diese für die heutige Rechtswissenschaft befremdlich klingende

und zugespitzte Begriffsbestimmung bedarf weiterer Entwicklung

und Begründung. Sie ergibt sich zunächst in der genauen Klärung /

des Verhältnisses zur Sittlichkeit. Zwischen der Sittlichkeit als all-

gemeinen Inbegriffe der Wiedervervollkommnung, Wertordnung,

Zielordnung und dem Rechte, als der Satzung einer Anstalt, müssen

Zwischenformen, müssen Vermittlungen sein. Sie bestehen in dem,