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heit. In der Ganzheit ist erste Gründung und ihr folgende Entfal-

tung. Die Ganzheit gliedert sich darnach keineswegs nach dialek-

tischer Weise aus, / also keineswegs in einer ersten Setzung, welche

zugleich die leerste, die noch unbestimmteste sein muß (da erst

auf sie die Entgegensetzungen und synthetischen Zusammensetzun-

gen folgen können); vielmehr muß die Ganzheit sogleich als Ganz-

heit erscheinen, sie muß gegründet werden. Die erste Tat der Aus-

gliederung der Ganzheit ist eine schöpferische Tat, welche als Ur-

schöpfung der Welt oder als abgeleitete Schöpfung innerhalb der

Welt — z. B. Geburt des Menschen, Entwurf eines Kunstwerkes,

eines Begriffes, eines Lehrgebäudes durch Eingebung (Intuition) —

welche in diesen und allen anderen Formen nur denkbar ist als

eine einmalige Tat, in welcher schöpferische Gründung beschlossen

liegt. Diese ist eine absolute bei der Urschöpfung der Welt (bei je-

dem gedachten Uranfang) und eine abgeleitete (das heißt zuletzt

eine Tat der Umgliederung, die an Früheres anknüpft) bei aller

anderen Schöpfung durch Mensch oder Natur.

2. Die S c h e i d u n g s w e i s e d e r E i n h e i t i n d i e V i e l -

h e i t : A u s g l i e d e r u n g s o r d n u n g

Eine entscheidende Frage, welche der Lehrbegriff jeder idealisti-

schen Philosophie zu beantworten hat, ist die nach dem Wesen der

Unterschiedenheit, „Differenz“, des Endlichen voneinander; durch

sie wird mittelbar auf die noch um eine Schichte tiefer liegende

Frage Licht geworfen, welche man herkömmlich als „Scheidung der

Einheit in die Mannigfaltigkeit“ zu bezeichnen pflegt und die Ge-

burt des Endlichen aus dem Unendlichen bedeutet.

Hier zeigt sich die ganzheitliche Auffassung, indem sie die Schei-

dung als „Ausgliederung“ bestimmt, statt als bloße Aufeinander-

folge, der dialektischen in mehr als einer Hinsicht überlegen.

Erstens: Der Begriff der „Ausgliederung“ und der „Ausglie-

derungsordnung“ enthält keine Spur und Möglichkeit der vorhin

erwähnten mechanischen Auffassung der dialektischen „Teilung“,

„Aufspaltung“, „Entzweiung“ der Einheit in die Vielheit. Denn

während in der Dialektik die Unterschiede („Differenzen“) nur aus

dem Gegensatze und Widerspruche gewonnen werden (was, wie

sich zeigte, mechanisch aufgefaßt werden kann), sind die Unter-