183
Überzeugungskraft von der ihr insgeheim zugrunde liegenden philo-
sophischen D e d u k t i o n ! Die ganzheitlichen Seinskategorien
sind aber nicht nur das Ergebnis einer Analyse des Seins in seiner
Erscheinungswelt, sondern sie gehen aus einer inneren, einer logischen
und daher weitgehend einsichtigen Folgerichtigkeit auseinander
hervor, sie entspringen der dem G e i s t e i n n e w o h n e n d e n
W e l t o r d n u n g . Die Einsichtigkeit geht auch dort nicht verloren,
wo der die Weltordnung erlebende und nachzeichnende Geist gewisse
„Fakten“ der Schöpfung nur durch die äußere Erfahrung in sein
Weltbild aufnimmt. Denn die äußere Erfahrung wird durch die innere
begründet, die innere gibt der äußeren einen wahrhaft philosophischen
Grund. Die Kategorienlehre ist das Fundament der ganzheitlichen
Philosophie.
A . A u s g l i e d e r u n g
Gliedhafter Teil eines Ganzen zu sein, heißt:
(1) Die Glieder können ohne das Ganze nicht sein, aber auch das
Ganze nicht ohne die Glieder.
ԏ
(2) Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile, denn es ist für
diese der wesens- und lebensverleihende Schaffensgrund. Dieses
Schaffen der Ganzheit und das Wirken in ihren Gliedern nennt Spann
die A u s g l i e d e r u n g .
(3) Als Fleisch vom Fleische und Blut vom Blute der Ganzheit
müssen die Glieder dieser ebenbildlich sein. Die Ausgliederung hat
wesensgemäß die Weise der E b e n b i l d l i c h k e i t .
1. Ebenbildlichkeit
Diese erweist sich als eine dreifache. Durch die ebenbildliche Aus-
gliederung wird den Gliedern nicht nur Wesen, sondern auch Leben
verliehen. Sie müssen selbst Leben haben, denn wären sie tot, dann
wäre es auch die Ganzheit. Die Ausgliederung hat die Weise der
w e s e n v e r l e i h e n d e n
u n d
d e r
l e b e n d i g m a c h e n d e n E b e n b i l d l i c h k e i t . Aus dem
Begriffe der Ausgliederung aber