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folgt weiters, daß diese nur möglich und denkbar ist, wenn den
Gliedern ein anderer Stufenwert zukommt als der Ganzheit. Denn
auf ihrer eigenen Stufe könnte sie nur sich selbst schaffen (Gott nicht
eine Welt, sondern ein Doppelwesen seiner selbst). Dies gilt für jedes
Schaffen, denn jedes Schaffen ist Ausgliederung. Ausgliederung,
Heraussetzung aus dem Schoße der Ganzheit, fordert Stufenbau;
(= Auseinanderlegung), sonst bliebe
auf der gleichen Stufe, sie schüfe
ein widersinniges Doppelbild. Ausgliederung heißt Besonderung: von-
einander v e r s c h i e d e n e Glieder. Ausgliederung ist also Wesens-
besonderung. Ausgliederung ist das P r i n c i p i u m i n d i v i d u a -
t i o n i s katexochen! Keine andere philosophische Lehre konnte es
systemgerecht in dieser Einsichtigkeit erreichen, allen haftet etwas
von Emanation an.
E i g e n l e b e n u n d S t u f e n b a u bedürfen einer weiteren
Begründung nicht mehr. Es genügen zwei Beispiele, aus der Gesell-
schaft und aus der Natur: Der König steht auf höherer Stufe als sein
Statthalter, und dieser höher als der Gemeindevorsteher; aber jeder
hat eine seiner Stufe gemäße Herrschergewalt und Anordnungsbe-
fugnis, gliedhaftes Eigenleben. Die verschiedenen Organe des körper-
lichen Organismus haben einen tieferen Stufenwert als dieser selbst,
sie gehören aber einer höheren Stufe an als die sie aufbauenden Zel-
len. Allen kommt Eigenleben zu, solange der Organismus ein leben-
diger ist. Einer genauen Analyse aber bedarf noch die Weise der
W e s e n v e r l e i h u n g . Sie könnte in der Art gedacht werden,
daß die Glieder schon ihrer inhaltlichen Substanz nach verschieden
sind. Dies ist tatsächlich der Fall in der Urausgliederung der Welt in
die beiden Bereiche des Geistes und der (anorganischen) Natur.
Im geistigen Bereiche wie in der organischen Natur aber ist die
Gliederung eine andere. Die einzelnen Sachgebiete, die „Teilin-
halte“ (Teilganze) erstrecken sich über mehrere Stufen und kehren
auf diesen immer wieder. Die Teilinhalte der Gesellschaft durchzie-
hen alle Stufen: Religion, Kunst, Wirtschaft usw. gibt es auf den
Stufen der Menschheit, der Völker, der Stämme, der Familie und des
Einzelmenschen. Blutkreislauf, Verdauung, Nervensystem usw. wirken
auf allen Stufen des Organismus, im Gesamtkörper, in seinen Orga-
nen, in den Zellen usw. Und diese Teilinhalte erscheinen wieder in
Stufenbau fordert Ausgliederung
die Ganzheit bei sich und damit