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Freundeskreis, Ehe, Geselligkeits- und Festlichkeitswesen, Massenzu-

sammenhänge aller Art.

(5) Die Teilganzen des Handelns.

In diesen Teilganzen des Handelns verwirklichen sich die vorge-

nannten Lebenskreise organisatorisch und werden dadurch zu eigent-

lichen Ständen: So stellt sich das religiöse Leben organisatorisch in

den Kirchen dar, das philosophische in philosophischen Schulen und

Richtungen, das künstlerische in Kunstorganisationen und -Veran-

staltungen, das wissenschaftliche in Akademien, Forschungsgesell-

schaften, Schulen und sonstigen Einrichtungen. So liegt die Vorsorge

für die Volksgesundheit und für die Rasse in der Leibeserziehung,

dem Heilwesen und in der staatlichen Rassenhygiene. So bilden auch

alle abgeleiteten geistigen Teilganzen Organisationen aus, deren

wichtigste die Familie ist.

Ein entscheidender Lebenskreis des Handelns ist der Staat. Er

nimmt aus mehreren Gründen eine bevorzugte Stellung ein: Er ist

der höchste Bereich des Handelns, er ist ferner der vereinheitlichend

zusammenfassende organisatorische Ausdruck der Gesamtkultur

einer Gesellschaft, das heißt aller ihrer durch Sittlichkeit und Recht

gefestigten geistursprünglichen Lebenskreise. Er enthält endlich ein

schöpferisches Element eigener Würde im staatsgestaltenden Ge-

danken.

Besonders staatsnahe, ja staatszugehörige Lebenskreise sind das all-

gemeine, also das nichtständische Rechtswesen und Heerwesen. Als

Bereich des mittelbeschaffenden Handelns dient die Wirtschaft allen

vorhergenannten Lebenskreisen, Institutionen oder Ständen durch

Bereitstellung der äußeren Mittel. Zu alledem kommt das Erziehungs-

wesen, das die Neueingliederung der nachwachsenden Menschen in

die verschiedenen Stände besorgt.

Alle diese Lebenskreise oder Stände sind ihrerseits wiederum ge-

gliedert, sie zerfallen in Untergebilde und Teilstände verschiedenster

Art, die wir für die Wirtschaft noch behandeln.

Vom E i n z e l n e n h e r gesehen bietet die Gesellschaft also

folgendes Bild: Der Einzelne befindet sich zunächst in einer großen

Fülle von Gemeinschaften verschiedenen geistigen Inhaltes und ver-

schiedener Innigkeit. Diese sind der Nährboden des geistigen Lebens

des einzelnen Menschen. Die vielfachen Gemeinschaften, in denen