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313

frage die, ob bankmäßig ausgegebene Banknoten in demselben Sinne führendes

(primäres) Mittel sind wie Metallgeld und daher die Preise ebenso beeinflussen wie

dieses oder ob sie den Preisen nachfolgen, da ihnen das durch den Warenwechsel

ausgedrückte Geschäft schon vorangegangen ist; ferner die, ob Geld überhaupt von sich

aus die Preise beeinflußt (die Wirtschaft bewegt) und in welchem Sinne — also

inwiefern es führendes, primäres, und inwiefern es geführtes, genütztes, sekundäres

Mittel ist.

B.

Die R e c h n u n g m i t d e n L e i s t u n g s g r ö ß e n

o d e r W e r t r e c h n u n g

Geht die Erforschung der Leistungsgrößenbildung von der Tatsache

aus, daß alle Leistungsgroßen, sogar jene gleicher Güter eines Vorrates,

verschieden sind, so die Untersuchung darüber, welche unter den

vielen Größen maßgebend für das wirtschaftliche Rechnen mit ihnen,

für das rangordnende „Abwägen der Mittel“ sind, von der Tatsache, daß

jeweils die kleinsten Leistungsgrößen, die Grenzgrößen, maßgebend

sind für die Größenabwägung in der Wirtschaft. Dies wurde oben

1

schon ausgeführt. Es beruht darauf, daß bei Hingabe eines Gutes jeweils

nur die kleinste Leistungsgröße unter den vertretbaren Gütern in Frage

steht und verlorengeht, eine Entdeckung, welche mit dem eben

mitgeteilten Größenbildungsgesetze von Menger und den anderen

Grenznutzentheoretikern anfangs der 70er Jahre gemacht wurde und

zur Ausbildung der heutigen Grenzwerttheorie führte. Darüber, daß

die wirtschaftliche Wertrechnung ein Rechnen mit L e i s t u n g s -

Größen, also Gültigkeits-Größen, ist, kann nach unseren früheren

Ausführungen

2

kein Zweifel mehr sein. Wir können uns daher an dieser

Stelle kurz fassen.

Untersuchen wir den Satz der österreichischen Schule: „Der Wert der Güter eines

Vorrates wird durch den Grenznutzen bestimmt“, so heißt dies: die Leistungsgrößen der

einzelnen Güter sind zwar jeweils verschieden; aber maßgebend für ihre Einstellung in

die Größenrechnung oder Abwägung der Mittel ist in bestimmter Weise diejenige

Größe, weiche mit dem Verlust des Gutes verlorenginge, das heißt die Zielerreichungen

verminderte; und dies ist im Rahmen der Vertretbarkeit der Güter / jeweils die kleinste,

die Grenzgröße. Das bedeutet: Was durch den Wechsel aller beliebigen Rangordnungen

hindurch beim Aufbau der Rangordnung als individualer Wert oder Tauschwert

maßgebend bleibt, bestimmt die Größenrechnung; oder allgemeiner: was beim Abwägen

der Mittel in allen Rangordnungen maßgebend wird. Wie sich also in der

Größenrechnung beim Abwägen der Mittel die Leistungsgrößen durchsetzen, welche

Größe in der

1

Siehe oben S. 104 ff.

2

Siehe oben S. 99 ff. und

öf