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direkten Versuchen zu zusammenfassender, über die Einzel-Diszi-
plinen hinausgehender, einheitlicher Forschung gegeben sind.
Die T a t b e s t ä n d e , welche innerhalb der s o z i a l e n E i n -
z e l w i s s e n s c h a f t e n selbst liegen, sind als prinzipielle Un-
möglichkeit eines wirklich i s o l i e r t e n , absolut selbständigen
Betriebes der sozialen Zweigforschung zu charakterisieren. Die so-
zialen Einzelwissenschaften fühlen mit ihrer fortschreitenden Aus-
bildung immer mehr die Notwendigkeit, als G l i e d e r d e r G e -
s a m t h e i t d e r s o z i a l e n W i s s e n s c h a f t e n einen in-
nerlichen Anschluß an die letztere zu suchen, eine wirkliche E i n -
o r d n u n g i h r e r E r k e n n t n i s s e i n d i e G e s a m t h e i t
s o z i a l w i s s e n s c h a f t l i c h e r
E r k e n n t n i s s e
vorzu-
nehmen. Die Objekte jeder sozialen Einzelwissenschaft sind nur, wie
wir wissen, abstrakte, unwirkliche T e i l inhalte einer ungeteilten,
ganzen sozialen Wirklichkeit, einer einheitlichen sozialen Erfahrung.
Wirtschaft, Recht, Staat usw. sind Abstraktionen, für die niemals
selbständige empirische Belege aus der Wirklichkeit genommen wer-
den können. Wir nannten solche Systeme von funktionalen Zu-
sammenhängen, die als Gesamtheit unmittelbar das Ganze der ge-
sellschaftlichen Wirklichkeit ergeben, O b j e k t i v a t i o n s s y -
s t e m e . Jenes Streben einer Einordnung der Erkenntnisse einer
sozialen Einzelwissenschaft in das Ganze der sozialwissenschaftlichen
Erkenntnisse möchte ich als das Üb e r s i c h s e l b s t h i n a u s -
s t r e b e n der sozialen Einzelwissenschaften bezeichnen und da-
mit eine erste Gruppe von Tatsachen, die das Problem des Gesell-
schaftsbegriffes setzen, bezeichnet haben.
Dieses Übersichselbsthinausstreben der sozialen Einzelwissenschaf-
ten haben wir in der Nationalökonomie, wo es in den Bemühungen
der faktischen sozialen Wirtschaft gerecht zu werden zum Historis-
mus führte, sowie an mannigfachen Bestrebungen in der Staats-
wissenschaft („Gesellschaftslehre“, organischer Staatsbegriff, Streit
des Naturrechtes und der historischen Schule!) und in der Völker-
psychologie eingehend beobachtet.
Dem gleichen Streben, wie jenes Übersichselbsthinausgehenwollen
der Einzelwissenschaften dient die Forderung allgemeiner Zusam-
menfassung, einer allgemeinen v e r g l e i c h e n d e n S o z i a l -
w i s s e n s c h a f t , auch Soziologie genannt. Diese Bemühung
läuft aber bereits prinzipiell auf die Forderung hinaus, eine a l l -