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der Arbeiter aus einem Proletarier, aus einem im wirtschaft-

lichen Kampfe Schwachen in einen Geführten mit Rechten und

Pflichten. An die Stelle der Rechtlosigkeit tritt die Gefolgschaft. /

Der bloß abstrakte, schrankenlose, individualistische Eigentums-

begriff wird überwunden, und es tritt der Begriff eines ständischen

Obereigentums an seine Stelle, ohne daß doch das, was man die

„Initiative“ und das „Erwerbsinteresse“ des Unternehmers nennt,

ausgeschaltet würde. Es erhält jedoch organisatorische Prämissen,

die es ins G 1 i e d h a f t e umbilden.

Die Lösung der sozialen Frage wird ferner dadurch gefördert,

daß die Berufstände auch auf das bürgerliche Leben übergreifen. Sie

beziehen die Geselligkeit in sich ein und den Sport („dopo lavoro“),

sie müssen aber auch Gemeinsinn, Berufsehre, Arbeitsfreudigkeit

und Korpsgeist nach und nach entwickeln.

Durch alle diese grundlegenden Tatsachen wird der Klassenkampf

und Klassengegensatz, der nach Marx unüberwindlich sein soll, in

ein organisches Zusammenwirken von V e r r i c h t u n g s t r ä -

g e r n verwandelt. Denn nicht Besitz noch Einkommen ist es nun-

mehr, was die Einzelnen unterscheidet, sondern die andere Verrich-

tung, die andere gliedhafte Stellung im Gesamtganzen der Wirt-

schaft, und zwar nach Führung und Gefolgschaft. Daß in dieser Ord-

nung auf neue Aufstiegmöglichkeiten der Geführten zu Führern,

und zwar außer durch Verselbständigung auch innerhalb der groß-

gewerblichen Wirtschaft, kräftig hingearbeitet werden muß, liegt

nahe.

Nicht nur die soziale Frage kann allein auf dem Boden der stän-

dischen Wirtschaft gelöst, auch der Weltwirtschaftskrise kann allein

von ihr aus zu Leibe gegangen werden! Es ist ein grundlegender

Irrtum zu meinen, durch sogenannte Rückkehr zum Freihandel

könne die Krise gemildert werden. Im Gegenteile, sie würde durch

ihn erst recht verstärkt und in ein Chaos gesteigert. Von den libe-

ralen wirtschaftlichen Grundsätzen aus ergibt sich eine Handels-

politik, welche schon in rein technischer Hinsicht durch eine über-

lebte Form, die sogenannte Meistbegünstigungsklausel, gekennzeich-

net ist. Durch sie wird eine mechanische und unüberblickbare Ver-

allgemeinerung von Begünstigungen herbeigeführt, die verheerend

wirken kann. Sie steigert also die Chaotisierung der Weltmärkte,

durch welche unsere heutige Krise bezeichnet ist.