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Daraus ergibt sich ganz allgemein für beide Lager: wenn die Ver-
bände von individualistischen Voraussetzungen ausgehen, dann stößt
Eigennutz auf Eigennutz; dann vernichten sie sich aber in unnützem
Kampfe! Sofern dagegen die Bestimmungsgründe ihres Handelns aus
der Ganzheit genommen werden, zwingen die Verbände einander
gegenseitig in die richtige organische Stellung hinein. Nicht der
augenblicklich günstige Preis der Leistung darf dem Wesen der Sache
nach das Abzielen der Wirtschaftsverbände sein, sondern die Erobe-
rung und Behauptung jener richtigen, jener organischen Dauer-
stellung, die einem Wirtschaftszweige im Rahmen der Gliederung
der gesamten Volkswirtschaft entspricht.
N i c h t
V e r b a n d s e i g e n n u t z ,
s o n d e r n
V e r -
b a n d s e i n g l i e d e r u n g i s t d i e W a h r h e i t d e r W i r t -
s c h a f t .
„Eingliederung“ ist nicht etwa bloß ein schönes Wort, sondern
nüchterne, handgreifliche Wirklichkeit. Es gibt eine richtige, frucht-
bare Gliedstellung des Verbandes und eine unrichtige, mißbräuch-
liche, auf die Dauer unhaltbare. / Die Richtigkeit der Stellung ist
namentlich durch die in ihm fruchtbar angelegte Kapital- und Ar-
beitsleistung und durch die Gültigkeit der Ziele, denen er dient,
bestimmt (wie die früheren Beispiele der Setzer und Eisenbahner
lehren).
Daß es eine angemessene, eine r i c h t i g e , eine organisch-we-
sensgemäße Stellung für jeden Wirtschaftszweig wie für den ihn
organisierenden Verband gibt — das will in die individualistische
Gedankenwelt nicht hineinpassen, die überall nur mechanische Not-
wendigkeit in der Wirtschaft, nur „Automatismus“, „Naturgesetze
der Preisbildung“ und so fort sieht. Und doch ist gerade das einzu-
sehen entscheidend. Gibt es denn nicht sogar im Betriebe eine Ge-
samtgliederung, aus der die richtige Stelle, der richtige Umfang für
die Verwendung einer Maschine, eines Arbeiters, eines Rohstoffes
folgt? Um so mehr gibt es für den Gesamtgliederbau der Volks-
und Weltwirtschaft eine richtige, eine organische, wesensgemäße
Stellung und Ausdehnung jedes Wirtschaftszweiges.
Daraus folgt aber, daß die Oberleitungen der großen Kartelle,
Konzerne und ähnlichen Wirtschaftsorganisationen ebenso fehlge-
hen wie jene der klassenkämpferischen Gewerkschaften, wenn sie
sich vom augenblicklichen Einzel-Eigennutz bestimmen lassen, das