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schaft und Handwerk ein niedrigerer als für Großgewerbe und
Handel) wurde an anderen Orten begründet
1
.
Aus dem Begriffe des Geldes als Kapital höherer Ordnung in
verschiedenen Formen folgt auch, daß es gelungene und mißlungene,
richtige und unrichtige Geldschöpfung gebe. Betrachtet man das
Geld als Ware (Metallismus) oder als Rechtstitel (Knapps Charta-
lismus), dann ist dieser Begriff der Richtigkeit und Unrichtigkeit
allerdings nicht zu erschwingen. Dagegen gibt es vom universalisti-
schen Standpunkte aus wie überhaupt einen richtigen oder unrich-
tigen Wirtschaffsvorgang, und richtige oder unrichtige Wirtschafts-
mittel, so auch einen richtigen oder unrichtigen Einsatz von Kapital
höherer Ordnung, also im besonderen von Geld.
Was endlich die Deckung anbelangt, so kann sie nur in den von
der Geldschöpfung veranlaßten Wirtschaftsvorgängen selbst liegen.
Das führt zum Begriffe der Fruchtbarkeits- oder Produktivitäts-
deckung. Nicht das Metall kann das Geld decken, auch nicht die
rechtliche Gültigkeit, sondern allein die Fruchtbarkeit der Geld-
verwendung. Besser als von „Deckung“ sollte man daher von der
R e c h t f e r t i g u n g d e r G e l d a u s g a b e sprechen, nämlich
durch die Fruchtbarkeit der von ihr ausgelösten Wirtschaftsvor-
gänge.
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Vgl. unten S. 101 ff. und 105 f., ferner
meine Bücher: Die Haupttheorien der
Volkswirtschaftslehre (1911), 23. Aufl.,
Leipzig 1933, S. 188 [28. Aufl., Graz
1969, S. 236]; Tote und lebendige
Wi
h f (1921) 3 A fl J
1929