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universalistischen Staatswissenschaft zu werden. H e i n r i c h v o n K l e i s t hat
in seinem „Katechismus des Deutschen“ den Rahmen völkischer Gesinnung und
Pflichten gezeichnet. J o s e p h v o n G ö r r e s hat in seinen politischen Schrif-
ten die Hohlheit des französischen demokratischen Staatsideals entlarvt und
einen
vom
universalistischen
Gedanken
beherrschten
Staatsbau
gefordert.
F r i e d r i c h L i s t u n d J o h a n n H e i n r i c h v o n T h ü n e n haben eine
lebendige Volkswirtschaftslehre aufgebaut, die dem freihändlerischen Ideal eines
internationalen Atomismus und Kapitalismus die völkische Wirtschaft gegen-
überstellt. Sie haben endlich die mechanische, individualistische wirtschaftliche
Werttheorie eines David Ricardo und eines Karl Marx als im Grunde verfehlt
nachgewiesen. Und die Lehre von Adam Müller, List und Thünen ist auch die
vollkommene Befreiung von der Geschichts- und Gesellschaftstheorie Marxens,
einer Theorie, die sich zynisch selbst die „materialistische“ nennt!
Mit all jenen Männern, mit ihren Werken und Lehren ist die Bahn bezeichnet,
die wir heute zu wandeln haben. In ihnen hat sich der deutsche Geist geoffen-
bart. Sie sind Fleisch von unserem Fleisch, Geist von unserem Geiste. Ihnen
gilt es nachzufolgen. Alle müssen ihnen nachfolgen! Es ist ein Irrtum, zu glau-
ben, die Wendung müsse allein von unseren Universitäten kommen.
Zur ersten Einführung in die V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e dient:
**W i l h e l m A n d r e a e ; W i l l i W y g o d z y n s k i : Einführung in die
Volkswirtschaftslehre, 8. Aufl., Leipzig 1929 (Quelle & Meyer); sodann kann
mein Buch folgen:
*Die Haupttheorien der Volkswirtschaftslehre, 28. Aufl., Graz 1969 (= Ge-
samtausgabe, Bd 2); weiter führt mein Buch:
Tote und lebendige Wissenschaft, Abhandlungen über die strittigen Haupt-
fragen der Volkswirtschaftslehre, 5. Aufl., Graz 1967 (= Gesamtausgabe,
Bd 6). — Dort findet der Leser weiteres Schrifttum.
**Paul B a n g : Volkswirtschaft und Volkstum, 5. Aufl., Langensalza 1928
(Verlag Hermann Beyer & Söhne).
Zur Einführung in die G e s e l l s c h a f t s - u n d S t a a t s l e h r e dient:
* J a k o b B a x a : Gesellschaftslehre, Leipzig 1927 (Quelle & Meyer); weiter
führt meine
Gesellschaftslehre, 4. Aufl., Graz 1969 (= Gesamtausgabe, Bd 4).
Eine politische Staatslehre und zugleich eine M a r x - K r i t i k enthält mein
Buch
**Der wahre Staat, 5. Aufl., Graz 1972 (= Gesamtausgabe, Bd 5). — Vgl. ferner:
*Ernst K r i e c k : Der Staat des deutschen Menschen, Berlin 1928 (Verlag
Junker & Dünnhaupt).
*J a k o b B a x a : Adam Müllers Philosophie, Ästhetik und Staatswissenschaft,
Berlin 1929 (Junker & Dünnhaupt) — die beste Einführung in Adam
Müller und die Romantik!
S t a a t s w i s s e n s c h a f t l i c h e
Q u e l l e n w e r k e am besten in fol-
gender Reihenfolge zu studieren:
* F r i e d r i c h L i s t : Das nationale System der politischen Ökonomie, 8. Aufl.,
Stuttgart 1925.
A d a m M ü l l e r : Die Elemente der Staatskunst, herausgegeben von J a k o b
B a x a , Jena 1922 (= Die Herdflamme, Bd 1, Verlag Gustav Fischer).
*A d a m M ü l l e r : Ausgewählte Abhandlungen, herausgegeben von J a k o b
B a x a , 2. Aufl., Jena 1931 (= Die Herdflamme, Bd 19).