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wird dabei nie geistig, der Geist nimmt niemals die Stofflichkeit
des Gegenstandes an, während in der einfachen Gezweiung Geist
den Geist bestimmt, durchdringt. In der Erfüllung dieser gegen-
sätzlichen, gleichsam abstoßenden Hinordnung entwickeln Stoff und
Geist aber allerdings auch eigene Seiten ihres Wesens, die ohne die-
selbe nicht entwickelt werden können. Wären sie nicht aufeinander
hingeordnet und in diesem Sinne füreinander, so könnten sie nicht
in einer und derselben Welt beisammen sein. In der hierin gelegenen
und bezeugten mittelbaren Berührbarkeit (welche über die höhere
Mitte geht) liegt ein Gemeinsames. A b e r d i e s e G e m e i n -
s a m k e i t d a r f u n d k a n n n i c h t z u r H e r s t e l l u n g
e i n e r S t u f e n f o l g e , n i c h t z u m B e g r i f f e d e r M a -
t e r i e a l s h e r a b g e m i n d e r t e n G e i s t e s u n d b l o -
ß e r M ö g l i c h k e i t d e r A u f n a h m e s e i n e r F o r m e n
f ü h r e n . Denn die Berührung geschieht im Vorsein, geschieht
zwischen den vorsinnlichen Wurzeln beider, des Geistes wie des
Stoffes, in der gemeinsamen höheren Mitte. In der irdischen Welt
sehen wir die Unberührbarkeit beider Ebenen oder Seinsordnun-
gen vor uns. Darum ist die Gezweiung beider eine solche „höherer
Ordnung“, denn die gemeinsame Mitte beider ist hienieden nicht
mehr zu finden.
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Die echte Philosophie muß das Wirkliche, Empirische, geistig
Unableitbare der stofflichen Welt anerkennen und erklären, sie darf
es nicht leugnen. Die Gezweiung höherer Ordnung leistet die Aner-
kennung und Erklärung, der Begriff einer potentiell und in sich
selbst nicht-seienden Materie aber leugnet es, ohne vom Geistigen
her, der Form her, das Empirische und Irrationale der Welt ver-
ständlich machen zu können.
Der Begriff der Gezweiung höherer Ordnung beider Seinsord-
nungen ersetzt auch das „V e r h ä l t n i s v o n M a t e r i e u n d
F o r m“, das in den auf Aristoteles gestimmten Systemen eine so
große Rolle spielt, aber, man darf es sagen, auch eine wahre crux
dieser Systeme ist. Doch können wir dies erst im Zusammenhange
mit der Naturphilosophie und Ideenlehre weiter behandeln
1
.
Wir bemerken zuletzt, daß der Begriff der Gezweiung höherer
Ordnung in der ganzheitlichen Auffassung der Welt auch insofern
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Siehe unten Fünftes und Sechstes Buch.