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von grundlegender Bedeutung wird, als er den einfachen M o n i s -

m u s ausschließt. Es ist nicht eine einzige in sich artgleiche Ganz-

heit, die uns in der Welt entgegentritt und sich in ihr stufenweise

herabgliedert; es ist nicht eine einzige, in ihrer Substanz wesens-

gleiche Welt, welche uns die Erfahrung zeigt, denn Geistes- und

Naturwelt sind nicht konsubstantial. Sondern es sind zwei ur-

sprüngliche Seinsebenen oder Reiche, die in Gezweiung höherer

Ordnung einander gegenübertreten, in dieser Gezweiung höherer

Ordnung dann aneinander sich offenbaren und heranbilden.

Da die beiden Reiche nicht wesensgleich sind, so haben auch ihre

Glieder keine gemeinsam-wesensgleiche Rückverbundenheit, kein

gemeinsam-wesensgleiches selbfremdes Sein. Der Gezweiung höhe-

rer Ordnung entspricht eine Rückverbundenheit höherer Ordnung.

Die Ganzheit der stofflichen Natur selbst ist es, in der die einzel-

nen Naturdinge ihr selbfremdes Sein, ihr Sein vor der / Ausglie-

derung, besitzen; die Ganzheit der Geisteswelt (Ideenwelt) selbst

ist es, in der die einzelnen organischen und geistigen Individuen

dieser Welt ihr selbfremdes Sein, ihr Vor-sein, besitzen

1

.

III. Die Ideenwelt

Aus dem Bisherigen folgt als letztes Ergebnis, daß der Geist nicht

nur in seinem irdisch-leiblichen Erscheinungsinhalte, nicht nur in

Gezweiung höherer Ordnung mit der stofflichen Welt Gegenstand

der Untersuchung ist; sondern daß er auch an sich, daß er auch

vor dieser Gezweiung gedacht werden kann, gleichsam noch in einer

höheren Region, in einer reineren Stufe des Seins: als Ideenwelt.

Wir nehmen dieses Wort vorläufig, um der Deutlichkeit willen, in

platonischem Sinne der irgendwie überweltlichen reinen Geistes-

welt

2

.

1

Weiteres über die Gezweiung höherer Ordnung siehe unten Viertes Buch:

Geisteslehre, S. 261 ff., und Sechstes Buch: Ideenlehre, S. 439 ff.

2

Siehe darüber unten Sechstes Buch: Ideenlehre, Abschnitt I und VII,

S. 393 ff. und 473 ff.