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nicht, auch vermochte dabei nach der Meinung des Verfassers die Verbindung

von Immanenz und Transzendenz, von Theismus und Pantheismus, welche Schel-

ling in seinem Panentheismus anstrebte, nicht durchaus geklärt zu werden.

Bei B a a d e r ist eine ausgebildete Ideenlehre nicht vorhanden. Als Grund-

gedanke seiner Lehre darf man ansehen

1

, daß den vergänglichen irdischen We-

sen, sei es geistigen, sei es stofflichen, nicht im Platonischen Sinne die Idee als

wahrhaft Reales gegenübersteht. Nach Baader haben die Geschöpfe in Gott dreier-

lei Vorbild: Gott als Denker des Geschöpfes, Gott als Sprecher des Göttlichen

und Gott als Wirker (äußerliche Schöpfung in der Zeit). Erst durch die Wirk-

samkeit aller drei Schöpfertätigkeiten ist das Geschöpf ganz geschaffen. Diese

Dreiheit entspricht / jener von Mitte, Organ oder Mitwirker und werkzeug-

lichem Wirken, die bei Baader immer wiederkehrt.

6. Werfen wir zuletzt noch einen Blick auf die n e u e s t e P h i -

l o s o p h i e , so finden wir den ontologischen Ideenbegriff so gut

wie nicht mehr. Es ist lediglich die in das Erkenntnistheoretische

übersetzte Entsprechung, die uns hier begegnet. Dadurch verliert

aber die Idee ihr eigentlichstes Wesen, ihren ontologischen und me-

taphysischen Ursprung, ihren tiefsten Sinn.

Zuerst war es Hermann Lotze, der Platon dahin auslegt, die Idee

bedeute nichts als die zeitlose „Geltung“

2

. Lotze folgten die älte-

ren N e u k a n t i a n e r , indem sie die Ideen als apriorische Grund-

legung

(ύηόθσις)

des Denkens bestimmten

3

. — Eine scharfsin-

nige Darstellung der Idee im Sinne der Geltung gab kürzlich Bruno

Bauch

4

. — Die p h ä n o m e n o l o g i s c h e S c h u l e ver-

wahrt sich gegen Platonismus, gegen einen Begriffsrealismus. Die

Idee soll nichts Metaphysisches sein, trotzdem soll sie eins sein mit

dem „Wesen“, das durch Erschauung des Wesens-Allgemeinen, wel-

che „Ideation“ heißt, erkannt wird.

Einen schroffen Nominalismus vertrat auch der Vorgänger der

phänomenologischen Schule, Franz Brentano.

Ein wichtiger Satz des Aristoteles, sagt Franz Brentano, „ist der, daß es in

Wirklichkeit kein Allgemeines außer den ihm entsprechenden Einzeldingen geben

könne, also zum Beispiel nicht außer den einzelnen Löwen einen Löwen an sich,

1

Franz von Baader: Sämtliche Werke, Teil 1, Bd 7, Leipzig 1856, S. 106,

344 und öfter.

2

Hermann Lotze: Logik, Drei Bücher vom Denken, vom Untersuchen und

vom Erkennen, Leipzig 1912, § 317 und öfter (= Philosophische Bibliothek,

Bd 141). — Vgl. Hans Meyer: Die Geschichte der alten Philosophie, München

1925, S. 162 f.

3

Vgl. August Auffarth: Die platonische Ideenlehre, Berlin 1883.

4

Bruno Bauch: Die Idee, Leipzig 1926.