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chanisch-nützliche Vereinshilfe hinausgeht, wird zum schaffenden

Prinzip des Einzelnen, zum geistig-moralischen Geburtshelfer. Die

G e s e l l s c h a f t i s t d a m i t d a s s c h ö p f e r i s c h e P r i n -

z i p d e s i n d i v i d u e l l e n L e b e n s , die geistige Lebensform

des Einzelnen.

Von der geistigen Gemeinschaft oder Gezweiung ist das ge-

m e i n s a m e H a n d e l n zu unterscheiden, das wir „Genossen-

schaft“ nennen

1

.

Nach der individualistischen Auffassung ist der Mensch inner-

lich selbständig und autark, nach der universalistischen w i r d er

überhaupt erst in und durch Gemeinschaft; er ist vor Eingehen in

diese nur eine bloße Möglichkeit, erst in geistiger Gemeinschaft

bringt er seine Individualität und seine sittliche Wesenheit zur Ent-

faltung. Der Universalismus faßt die einzelnen Menschen in der

Gesellschaft, die Handlungen in der Wirtschaft als Glieder einer

Ganzheit auf. Der Einzelne wird nur in Gezweiung. Damit sind

beide Gezweiten Glieder des Ganzen; die Wirtschaftshandlung ist

Leistung, damit ist sie Glied im Gliederbau der Leistungen. We-

der der M e n s c h n o c h d i e H a n d l u n g b r a u c h t

a b e r d a r u m i h r e i n n e r e F r e i h e i t u n d S e l b s t ä n -

d i g k e i t z u v e r l i e r e n , d e n n d e m G l i e d e k o m m t

e i n E i g e n l e b e n z u — gliedhafte Vita propria — und das

Ganze kann ohne die Glieder nicht erscheinen. Außerdem kann das

Glied, der einzelne Mensch, ein u n m i t t e l b a r e s Verhältnis

zur Urmitte, Gott, erlangen (Mystik).

Für den Universalismus ist überall dem Wesen nach das G a n z e

v o r d e m T e i l e . Denn der Begriff „Teil“ oder „Glied“ weist

auf ein Höheres hin, auf ein gesellschaftliches Überindividuelles.

Diesem entspricht ein metaphysisches Überindividuelles. Wo ein

metaphysisches Überindividuelles ist, ist I d e a l i s m u s .

Gesellschaft in solcher eigener Wesenheit und Würde ist nicht

mehr bloße Summation, bloße Häufung, bloßer Sicherheitsverein;

sondern innere Gegenseitigkeit und Verantwortlichkeit kennzeich-

nen ihre Aufgabe: der Staat wird aus einer praktischen Notein-

richtung (die er individualistisch ist) zu einer s i t t l i c h e n

G a n z h e i t und zu einer E r z i e h u n g s a n s t a l t , mit dem-

1

Weiteres darüber siehe unten S. 143 ff.