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genden nebeneinander, sondern zwei einander bedingende, ergän-
zende Tugenden sind, Pole, die voneinander nicht weichen können.
E. Z u s a m m e n f a s s u n g
Unser Ergebnis ist, daß aus der Natur des Lebensganges des Gei-
stes, aus der Selbstvertiefung (als eines Zeugnisses seines schöpferi-
schen Wesens) die Entfaltung als Ordnung der Umgliederung folgt.
Die Voraussetzung für die Entfaltung aber ist die Gründung. Sind
Gründung und Entfaltung als die Weise der Umgliederung erkannt,
d a n n e r s c h e i n e n „ K r e i s l a u f “ , „ W e l l e n b e w e -
g u n g “ , „ D i a l e k t i k “ , „ F o r t s c h r i t t “ , J u g e n d u n d
A l t e r , s o g a r G e s c h l e c h t e r f o l g e ' — a l s b l o ß e
S o n d e r g e s t a l t u n g e n oder Unterkategorien, die in dieser
ihrer beschränkten Eigenschaft sehr wohl am Platze sind und ihre
jeweilige Gültigkeit behaupten. Denn bestimmte Vorgänge der Ent-
faltung (und ihrer Fehler) können immer wiederkehren („Kreis-
lauf“); die Zielerreichungen erscheinen als „Fortschritte“, die Ziel-
verfehlungen als „Rückschritte“, „Verfall" oder „Alter“; die Neu-
gründung als „Jugend“ und die Aufeinderfolge neuer Geschlechter
(Generationen) kann ebenfalls, obzwar nur sehr beschränkt eine
Rolle spielen; endlich ergeben sich dabei überall Gegensätze, „dia-
lektische“ Widersprüche. / Als letzte G r u n d g e s t a l t e n oder
Kategorien der Geschichte genommen sind diese Begriffe falsch, als
S o n d e r g e s t a l t e n innerhalb der wahren Grundgestalt „Grün-
dung und Entfaltung“ sind sie richtig, aber eben deshalb nur in be-
schränkter, bedingter, abgeleiteter Weise anwendbar.
Daß in der Entfaltung als in einem Ausbau und einer Veräußerlichung sich
zugleich eine Verinnerlichung und Vertiefung, somit in der V e r m i t t e l -
b a r u n g doch zugleich eine V e r u n m i t t e l b a r u n g vollzieht, wird in der
„Metaphysik der Geschichte“ weiterzuverfolgen sein.
VII.
Folgerungen aus Gründung und Entfaltung als der Weise der
Umgliederungsordnung
Ist die Umgliederungsordnung durch „Gründung und Entfaltung“
bestimmt, so ergeben sich daraus eine Reihe von grundlegenden Be-
griffen, die wir zwar nicht förmlich als eigene abgeleitete Weisen
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