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Theorie / von der Wirbelnatur der Atome ein dieser Anschauung entsprechendes

Bild des Weltganzen zu geben versucht.

1

Es ist unseres Erachtens deutlich, daß hier nur ein Zurück-

schieben von Bewegung auf Bewegung vorgenommen wird.

Wärme und Elektrizität werden auf „Bewegung verborgener

Massen“ zurückgeführt, die letzte Masse, das Atom, auf Äther-

wirbel — woher dieser? Darauf kann es eine Antwort deswegen

nicht geben, weil diese Reihe grundsätzlich unendlich ist. Nur

wenn Bewegung nicht mehr auf bewegende Masse, sondern auf

Unbewegtes zurückgeführt werden kann, gibt es einen ver-

nünftigen Abschluß! Dieses Unbewegte ist das, was sich ver-

räumlicht.

Weniger kindlich als die Atomistik faßt die Kontinuitäts-

theorie den Bewegungsbegriff auf. Nach den Physikern J a u -

m a n n u n d L o h r kann die Bewegung nicht darin bestehen,

daß ein Körper im Raume seinen Ort ändere; denn ein Körper

ist nichts anderes als ein bestimmter Komplex gehäufter Eigen-

schaften im Raume, anders gesagt, eine „Zustandsstruktur“ eines

Raumgebietes. Da nun der Raum s t e t i g ist, so ist diese

Zustandsstruktur nur dadurch bestimmt, daß sich die Werte der

Zustandgrößen, die den „Körper“ kennzeichnen, stetig, wenn

auch sehr rasch, an seinen Grenzen ändern (z. B. von den Zu-

standgrößen, welche einen Salzkristall bezeichnen, an den

„Grenzen“ dieses Körpers s t e t i g , aber rasch in jene über-

gehen, welche „Luft“ bezeichnen). Ein geworfener Stein kann

demgemäß nichts anderes als eine F o r t p f l a n z u n g d e r

Z u s t a n d s s t r u k t u r im Raume darstellen, welche im

„Steine“ beschlossen liegt

2

.

/

V.

Kritik dieser Bewegungsbegriffe

Die stetigkeitstheoretische Auffassung ist in sich logisch und

richtig zu Ende gedacht, aber sachlich unbefriedigend. Sie ist

insoferne in sich folgerichtig, als sie den D i n g b e g r i f f

a u f h e b t und nur den „mit Eigenschaften begabten“ Raum

1

Angeführt bei Friedrich Dannemann: Die Naturwissenschaften in ihrer

Entwicklung und in ihrem Zusammenhange dargestellt, Bd 4, 2. Aufl., Leipzig

1923, S. 420 f.

2

Vgl. Erwin Lohr: Atomismus und Kontinuitätstheorie in der neuzeitlichen

Physik, Leipzig 1926, S. 63 ff.