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bloß neue Verhältnisse der Teilräume (in einem gegebenen Ge-
samtraume) ein, wobei die Teilräume nicht verändert werden.
Überall, wo die Schwerkraft und ihre Ableitungen in Frage
kommen, aber auch bei den elektrischen und magnetischen An-
ziehungen und Abstoßungen haben wir nur die Ortveränderung
schon gebildeter Teilräume (Körper) vor uns. Die neuen Raum-
verhältnisse sind nur „Resultante“ und insoferne (nicht in jeder
Hinsicht!) mechanistisch zu erfassen.
Die Urbewegung geschieht durch Erregung raumbildender,
gestaltverwirklichender Mächte, wie z. B. die Kristallbildung
mit ihren bevorzugten Richtungen zeigt.
Die abgeleitete Bewegung geschieht nicht durch Erregung
raumbildender Mächte (denn die gebildeten Teilräume bleiben
dabei erhalten); vielmehr: d u r c h E r r e g u n g s o l c h e r
p h y s i k a l i s c h e r S y s t e m e , w e l c h e d i e G e s a m t -
r a u m b i l d u n g a u s T e i l r ä u m e n u n d d i e d a r i n
v e r r ä u m l i c h t e n D i n g e j e w e i l s s c h o n v o r a u s -
s e t z e n . Diese physikalischen Systeme sind nach den Begriffen
der heutigen Physik: das Schwerefeld und das elektromagne-
tische Feld. Wird ein Stein zum Fallen gebracht, wird eine
Billardkugel von der anderen gestoßen, so ist das nicht möglich
ohne die Wirksamkeit des Schwerefeldes der Erde und des
Sonnensystems. Diese Bewegungen sind Veränderungen im
Schwerefelde, aber — die in diesem „Feld“ gebildeten Teil-
räume bleiben dabei so gut wie unverändert. Ähnlich steht es /
mit Bewegungen, die im elektromagnetischen Felde geschehen
1
.
Die abgeleitete Bewegung, auch die Bewegung durch Druck
und Stoß, geschieht also in Wahrheit n i c h t „ v o n a u ß e n
h e r “ ; sondern durch Veränderung eines Verräumlichungs-
zusammenhanges (die durch Erregung eines gesamten Kraft-
systems, des Schwerefeldes und elektromagnetischen Feldes, be-
wirkt wird). Aber das Entscheidende ist, daß sie die Teil-
räume nicht neu bildet, sondern nur die schon gebildeten in
ihren Verhältnissen verändert.
i
1
Das beweist, nebenbei gesagt, daß nicht die Schwerkraft, auch nicht die
elektromagnetischen Energien raumbildend, gestaltbildend sind. Die Raum- und
Gestaltbildung geht von den sich verräumlichenden Naturdingen aus, zu deren
Eigenschaften erst Schwere und Elektromagnetismus gehören.