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E r s t e r A b s c h n i t t

Vergleich zwischen Geist und Natur

Zur Frage, in welchem Sinne die Natur eine Ganzheit sei,

ergab sich schon am Anfange unserer Untersuchungen so viel,

daß zwar Veräußerlichung, Vielheit, Trennung der Teile infolge

der Verräumlichung unganzheitliche Wesenszüge der stofflichen

Welt darstellen, daß aber schon allein die Tatsache gegensei-

tiger Einflüsse der Naturteile (also das Gegenteil völliger Gleich-

gültigkeit, Isoliertheit) auf eine irgendwie bestehende Einheit

und Unmittelbarkeit hindeute.

Um über diese erste Feststellung hinauszukommen, müssen

wir den Vergleich zwischen Geist und Natur wieder aufnehmen.

Der G e i s t erwies sich uns seinem tiefsten Wesen nach als

Unmittelbarkeit, Innerlichkeit, also innere Einheit und Ganzheit.

Wodurch ist er dies aber? Er ist es vor allem durch das, was wir

geistige Gemeinschaft oder Gezweiung nennen, und durch Den-

ken oder Selbstvergegenständlichung (woraus dann erst andere

Erscheinungen: künstlerisches Gestalten und Handeln, folgen).

Beides, Gezweiung und Selbstvergegenständlichung, ist nur

durch innere Unmittelbarkeit möglich. Gezweiung oder Ge-

meinschaft ist jene grundsätzliche Erscheinung im menschlichen

Geistesleben, in welcher offenbar wird, daß der Mensch nicht

absolut für sich Sein (Existenz) habe, sondern nur in Gegen-

seitigkeit. Dieser Gegenseitigkeit wird der Mensch unmittelbar /

inne in der Liebe. Ohne irgendeine Art von Liebe und Ver-

wobensein im anderen kann geistig niemand bestehen. Das

Wesentlichste aller geistigen Gemeinschaft oder Gezweiung ist

daher: das Aneinanderwerden der einzelnen Geister. Ihre In-

dividualität wird dadurch nicht ausgelöscht, da sie Eigenleben,

Vita propria, haben. Was das Denken für das innerste Wesen