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heißt Wasser umverräumlichen, und erst durch diese Gestaltungsänderung hin-

durch tritt eine abgeleitete Bewegung ein. Ebenso beim Explosionsmotor und

bei der Dynamomaschine.

Es gibt keine abgeleitete Bewegung, die nicht eine Gestaltungsänderung

zur Voraussetzung hätte. D a h e r g i b t e s k e i n e r e i n m e c h a n i s c h e

B e w e g u n g . Wenn die Mechanik davon absieht, so tut sie das zur Verein-

fachung ihrer Aufgaben mit Recht, aber daß nur eine Vereinfachung vorge-

nommen wurde, darf nicht vergessen werden.

Umgekehrt verstehen wir, daß aus abgeleiteten Bewegungen die wesensei-

genen Eigenschaften folgen können; daher von C zu A Pfeile führen (nicht

aber umgekehrt). Das lehrt uns unser Begriff der abgeleiteten Bewegung ver-

stehen. Denn die abgeleitete Bewegung gibt nur eine Veränderung der ganzen

Natur weiter. Er lehrt auch, daß es sich dabei unmittelbar um eine U m b i l d u n g

d e r R a u m - u n d G e s t a l t e n w e i t handelt (wofür die Voraussetzung in

den wesenseigenen Eigenschaften liegt). Sie ist Umgliederung und enthält daher, /

wie sich schon früher zeigte, zwei Bestandteile: erstens eine bloße Veränderung des

s c h o n V o r h a n d e n e n (nämlich der schon gebildeten Räume und Ge-

stalten der Dinge); zweitens auch eine Neubildung, beziehungweise eine Enträum-

lichung (ähnlich wie es bei der Änderung in der Gezweiung zugleich ein neu

aufbauendes und ein das Alte abbauendes Element geben muß). Bei der nach-

träglichen, abgeleiteten Bewegung werden die schon gebildeten Räume (der

schon gebildeten Dinge) nicht durchaus behauptet, sondern es tritt auch zu-

gleich eine E n t r ä u m l i c h u n g ein und eine Neu V e r r ä u m l i c h u n g .

Soferne z. B. der Körper in der Bewegung wärmer wird, wird er sich meist

ausdehnen, soferne kälter, zusammenziehen, soferne chemisch und elektro-

magnetisch verändert, wird er sich ebenfalls in der Räumlichkeit und Gestalt

verändern. Mit der b l o ß e n R a u m ä n d e r u n g m u ß a u c h e i n e

R a u m n e u b i l d u n g , e b e n s o w i e e i n e E n t r ä u m l i c h u n g ,

a l s o e i n e N e u v e r r ä u m l i c h u n g z u g l e i c h a u f t r e t e n .

Man kann dies auch so ausdrücken: daß in der abgeleiteten Bewegung die

sich verräumlichenden Eigenschaften, Chemismus, Elektromagnetismus, Wärme,

affiziert werden. Soferne affiziert, wird auch eine Neuverräumlichung (und

Enträumlichung) vor sich gehen, also die Gestalt verändert werden. In diesem

bedingten Sinne können wir den Gang der Pfeile auch als Kreislauf auffassen

(allerdings nur abgesehen von jeder Entropie). Das wird deutlich, wenn wir

die folgende Form der Darstellung wählen:

B. R a u m - u n d g e s t a l t b i l d e n d e B e w e g u n g

A . W e s e n s e i g e n e E i g e n -

s c h a f t e n , d i e s i c h v e r -

r ä u m l i c h e n

C . A b g e l e i t e t e B e w e g u n g

Hiermit sind die letzten Folgerungen aus dem Grund- und

Ursatze unserer Naturphilosophie gezogen: Es sind vorräumliche

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