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nauesten heißt er L e b e n ; der in sich selbst verweilende und

in sich selbst tätige Geist ist D e n k e n . Die Grundwesenheiten

der Natur verweilen nicht bei sich selbst, sondern gehen in eine

andere Seinsordnung über: Bilden, räumliches Bilden, ist ihr

Werk. Zwischen Leben und Denken ist kein absoluter Unter-

schied. Denn auch das Leben ist schon Gedanke. Aber zwischen

Denken und Leben einerseits, Bilden, räumlichem Plastizieren

andrerseits ist ein grundlegender Unterschied. Nur in der Ge-

staltetheit des Raumes und in der Lebensbezüglichkeit der ver-

räumlichten Natureigenschaften wird die Brücke geschlagen,

jene Brücke, die dem menschlichen Geiste selbst bekannt ist —

als sinnliche Empfindung.

Damit sind wir auf die letzte Aufgabe der Naturphilosophie

verwiesen: das Verhältnis von Sinnlichkeit und Natur bietet sich

uns als höchster Gegenstand der Untersuchung dar.

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