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mittelbarer göttlicher Teilnahme ist die unverlierbare Stärke alles
Mystischen, jeglicher wahren Religiosität: „Gott wird durch Gott
erkannt in der Seele.“ Auf dieses Wort Meister Eckeharts werden wir
immer wieder zurückgeführt. Die Religion ist Leben, Leben höherer
Weihe und Quelle.
Viertens:
Ebenso deutlich ist es, daß in der Rückverbundenheit, indem sie
sich als Bewußtsein äußert (das geschieht nur beim Menschen), auch
noch beschlossen liegt: E r k e n n t n i s . Die Lehre, daß Gott ab-
solut unerkennbar sei, geht am Wesen des Glaubens vorüber. Mit
dem Glauben oder der Gottinnigkeit des Geistes geht das Denken
des Geglaubten, Gottinnigen, also eine Erkenntnis des Rückverbun-
denheitsgrundes stets Hand in Hand. Beides ist wechselseitig. Denn
das Wesen des Bewußtseins ist, / Subjekt-Objekt zu sein. Bewußtsein
ist nur dadurch möglich, daß es (das Subjekt) einen Gegenstand (ein
Objekt) habe. Im Selbstbewußtsein weiß sich das Ich selbst. Im
Selbstbewußtsein vollbringt der Geist das Wunder, ihm selbst als
Objekt sich entgegenzustellen, sich selbst zum Objekt zu machen.
Selbstbewußtsein ist daher Subjekt-Objekt, wie Fichte unwiderleg-
lich lehrte. Ist nun Religion B e w u ß t s e i n der Rückverbunden-
heit, so ist sie auch notwendig zugleich Erkenntnis, Erkenntnis des
Rückverbindenden durch das Rückverbundene, Gotteserkenntnis
durch den Menschen.
Hiermit hat es allerdings seine eigene Bewandtnis. Da nämlich
im Rückverbundenheitsbewußtsein des Menschen das Objekt (Gott)
höher ist als das Subjekt (Mensch), so ist diese Erkenntnis nicht von
jener diskursiven Art wie die gewöhnliche, namentlich nicht wie die
sinnlich vermittelte Erkenntnis. Kurz gesagt: Das Rückverbundene
oder Befaßte, der Mensch, kann das Rückverbindende oder Befas-
sende, Gott, nicht auf dieselbe Weise erkennen wie andere Gegen-
stände, die entweder unter dem Erkennenden liegen, die sinnlichen
Dinge, oder ihm gleichartig sind, die anderen Menschen; sondern
das Rückverbindende, Gott, ist zugleich übergegenständlich. Aber
es ist ihm doch auch (als in ihm, dem Rückverbundenen, gegenwär-
tig) nicht schlechthin unerkennbar, da ja nach dem großen Worte
Meister Eckeharts Gott durch Gott e r k a n n t wird in der Seele.
Dieses Wort trifft ins Herz der Sache. Erkenntnis ist dem Glauben
verschwistert wie das Licht dem Feuer. Daß jeder Glaube auch in