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sind die sechs? Welche sind die drei?“ „Welche sind die zwei? Anderthalb? —
Der da reinigt.“ (Der Wind, der belebende Atem.)
9. Da sagen sie: Weil es doch gewissermaßen nur Einer ist, der da reinigt,
wie sind es dann anderthalb? Weil in ihm diese ganze Welt überaus gedeiht,
darum sind es anderthalb. — Welches ist der Eine Gott? — Das Leben (prâna),
so sprach er, dieses nennen sie das Brahman, das Jenseitige.“
Die kurze Begründung dieser Herabsetzung der Zahlen müssen wir sehr be-
dauern, aber sie gibt jedenfalls die Sicherheit eines S t u f e n b a u e s der Göt-
terwelt, hinter der das Eine, Urgöttliche steht.
d .
Der B u d d h i s m u s
geht in der monotheistischen Auffassung noch weiter als der my-
stische Brahmanismus, insofern er einzig die vorweltliche Ur-Gott-
heit, Nirwana, anerkennt und / die Götter im engeren Sinn nur als
sterbliche Wesen, vergängliche Teilmächte der vergänglichen Welt.
„Der Buddhismus“, sagt Alfred Hillebrandt, „welcher unter dem Einfluß reli-
giöser Strömungen in den Göttern nicht mehr unsterbliche, die Welt regierende
Wesen, sondern, wie Rhys Davids sagt, passable Buddhisten sieht, dem Kreislauf
unterworfen wie die Menschen, meist wohlwollend, aber ziemlich unwissend und
töricht .. .“
1
.
e . Die G r i e c h e n
Homer gibt im Vorübergehen in der Ilias (XIV. 200) an, alle
Götter seien von Okeanos und der Tethys erzeugt. Jedoch ergibt
sich innerhalb der olympischen Götterwelt daraus, daß Zeus, der
selbst Kronide ist, „Vater der Götter und Menschen“ genannt
wird, auch bei Homer noch eine weitere Stufung.
Bei H e s i o d finden wir den Stufenbau wieder deutlich ausge-
bildet, und zwar innerhalb einer Theogonie (welcher wieder die
Kategorie der Einheit von Gott und Welt zugrundeliegt).
Karl Ziegler unterscheidet, gestützt auf O t t o G r u p p e , im Proömion
der Hesiodischen Theogonie zwei Theogonien. Eine „wo als Urgewalten Okeanos
(Meer) und Nyx (Nacht) figurierten“, und eine zweite, die eigentliche hesiodische,
„das Paar Uranos (Himmel) — Gaia (Erde), das in der Theogonie selbst... als
zentrales Urelternpaar erscheint“
2
. Ziegler unterscheidet in der Hesiodischen
Lehre: die Urgewalten und drei Triaden von Gaiageburten.
Die U r g e w a l t e n (116—125): C h a o s , G a i a u n d E r o s. Auch hier
scheint schon eine Abfolge stattzufinden. Hesiod sagt: das Chaos „dann aber“
(Gaia und Eros); Ziegler sagt: „ob das
αΰτάρ επειτα
beiordnend oder zeitlich
1
Alfred Hillebrandt: Vedische Mythologie, Bd 1, Breslau 1910, S. 15. — Über
den Begriff des Nirwana vgl. oben S. 128 f.
2
Artikel Theogonien, in: Roschers Lexikon der griechischen und römischen
Mythologie, Bd 5 (Nachtrag), Leipzig 1916—24, S. 1474.