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metrie die Axiome — unterstellungsweise — wechseln läßt, aus-

geschlossen.

Solcher philosophische Dilettantismus der rechnenden Logiker

findet allerdings eine teilweise Entschuldigung darin, daß die Lehre

von den l o g i s c h e n G r u n d s ä t z e n in der überlieferten Lo-

gik nur unvollkommen entwickelt war. Erkennt man aber die logi-

schen Grundsätze in ihrer grundlegenden, daher wahrhaft durch-

gängigen Bedeutung, dann versteht es sich von selbst, daß in ihnen

und in ihnen allein auch die logischen A x i o m e gegeben seien.

Wir wiesen oben die logischen Grundsätze als die l o g i s c h e

U m p r ä g u n g d e r g a n z h e i t l i c h e n K a t e g o r i e d e r

A u s g l i e d e r u n g n a c h E b e n b i l d l i c h k e i t nach, wo-

bei der Ausgliederung selbstverständlich die R ü c k v e r b u n -

d e n - / h e i t n i c h t f e h l t (Selbfremdheit): Dem katego-

rial-ontologischen Momente

der E b e n b i l d l i c h k e i t entspricht dabei der logische

Grundsatz der E i n e r l e i h e i t (der den verbotenen Widerspruch

in sich schließt); dem kategorial-ontologischen Momente

der A u s g e g l i e d e r t h e i t der logische Grundsatz der

M i t g e d a c h t h e i t . Ferner entspricht dann

der S e l b f r e m d h e i t d a s E n t h a l t e n s e i n j e d e s B e -

g r i f f e s (oder logischen Elementes überhaupt) in e i n e m

h ö h e r n ;

d e r U b e r - u n d U n t e r o r d n u n g als dem Verbindlichen

im Schlusse der S t u f e n b a u u n d T e i l i n h a l t in der Aus-

gliederung.

Die letzten Grundsätze: Einerleiheit und Mitgedachtheit, werden

demnach nicht mehr l o g i s c h begründet, denn sie sind keiner

logischen Begründung fähig, auch nicht bedürftig; aber sie werden

als die l o g i s c h e n F o r m e n d e s O n t o l o g i s c h e n

nachgewiesen. Indem das Denken sich einerlei bleibt, ist das Sein

ebenbildlich; oder umgekehrt: indem das Sein ebenbildlich, bei sich

selbst und sich treu bleibt, ist das Denken ein Dasselbiges, in sich

einerlei Bleibendes, Identisches. Und indem alles Gedachte wie

Seiende gliedlich ist, ist es mitgedacht.

In der reinen Logik liegt die Quelle des Seins, die logischen

Grundweisen sind auch die Grundweisen des Seins. Keine dieser

Grundweisen oder Kategorien kann auf ihrem Gebiete über sich