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selbst, da diese aber gliedhaft ist, stets alles Zugehörige mitdenkend,

auch Mitgedachtheit.

So führt die ganzheitliche Auffassung der logisdien Grundsätze

von selbst zu ihrer kategorialen Einheit und dadurch zu einer sol-

chen Klarheit ihrer Anwendung, welche die bisherigen Theorien, in-

dem sie ein bloßes Nebeneinander gaben, nicht erreichten.

Diese Einheit der Grundsätze bedeutet auch eine große V e r -

e i n f a c h u n g der Lehre. Denn es zeigte sich ja schon, daß diese

Einheit sich nur in zwei Grundsätze aufspaltet, wobei die Einerlei-

heit der Ebenbildlichkeit der Ausgliederung, die Mitgedachtheit

der Gegenseitigkeit oder Gezweiung der Glieder und ihrer gleich-

zeitig vielfachen Gliedhaftigkeit entspricht. Diese beiden schließen

aber alle überlieferten vier (oder mehr) in sich, wie oben dargetan. /

2.

Die Zurückführung der logischen Grundsätze auf ihre Grundlagen

Es ist ein Irrtum der überlieferten Lehre, die logischen Grund-

sätze als erste, auf nichts weiter zurückführbare Prinzipien zu be-

handeln. In Wahrheit sind sie keine ersten Anfänge, keine Ersthei-

ten, „Prinzipien“, im genauen Sinne des Wortes. Das geht aus dem

Wesen des Denkens hervor, wie wir es früher erklärten. Denken ist

Selbstvergegenständlichung, Selbstentgegensetzung; Selbstentgegen-

setzung ist die andere Seite der Selbstsetzung. Hier, in den ersten

Anfängen, den wahren Prinzipien des Denkens, findet auch die Ge-

burt der logischen Grundsätze statt.

a . D i e E i n e r l e i h e i t

Die Stetigkeit der Selbstsetzung und Selbstentgegensetzung, an-

ders gesagt, ihr Nichtabreißen, äußert sich als Einerleiheit, Dassel-

bigkeit! Reißt dagegen das Selbstsetzen und Selbstentgegensetzen

ab, dann tritt ein N i c h t f e s t h a l t e n (Vergessen) ein, und d i e

E i n e r l e i h e i t g e h t v e r l o r e n . Hier sehen wir deutlich

die Möglichkeit eines Denkfehlers. Jeder richtige Gedankengang be-

ruht auf Stetigkeit des Denkens, auf Festhalten aller in seinem Zu-

sammenhange gedachten — selbstgesetzten und sich entgegen-

gesetzten, objektivierten — Begriffe. Reißt z. B. die Kette der

Selbstsetzungen und -entgegensetzungen bei jemandem ab, welcher

gerade im Begriffe ist, einem Schranke Bücher zu entnehmen, so