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Punkten allzu nahe an Thomas von Aquino rückt, aber auch in die-
ser Übertreibung lehrreich ist, da es jedenfalls das Verhältnis Ecke-
harts zur Scholastik von e i n e r bestimmten Seite her zeigt. Daß
die Mystik Eckeharts gegebene Lehrbegriffe nur als Werkzeuge be-
nützt und sie in anderen Bedeutungszusammenhängen zu verwen-
den versteht, wird von Karrer zu wenig berücksichtigt.
K o n r a d W e i ß : Die Seelenmetaphysik des Meister Ecke-
hart, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 1933, Bd LII, Stuttgart
1934.
I l s e R o l o f f : Meister Eckeharts Schriften zur Gesellschafts-
philosophie, Jena 1934 (= Die Herdflamme, Bd 20).
W a l t e r L e h m a n n : Meister Eckehart, der gotische Mysti-
ker, Lübeck 1933.
J o s e f K o c h : Meister Eckehart, 3. Aufl., Salzburg 1938. —
War mir leider nicht zugänglich.
D.
Ü b e r t r a g u n g e n
Als die wichtigeren Übertragungen von Schriften Eckeharts ins
Neuhochdeutsche sind zu nennen: H e r m a n n B ü t t n e r :
Meister Eckeharts Schriften und Predigten, übersetzt und heraus-
gegeben, 2 Bände, Jena 1903 und 1909 (seither öfters aufgelegt). —
Es ist ein großes Verdienst Büttners, durch seine flüssige, wenn auch
öfters ungenaue Übertragung die Anteilnahme an Eckehart
m ä c h t i g b e l e b t zu haben. Daß Büttner den Meister als
„Pantheisten“ betrachtete, ja als solchen geradezu feierte, war aller-
dings in jeder Hinsicht verfehlt. Nicht minder ist aber der damalige
Verleger Büttners, Eugen Diederichs, in Jena zu rühmen, welcher
Eckehart, Tauler, Seuse und andere Mystiker in schönen Ausgaben
zugänglich machte.
W a l t e r L e h m a n n : Meister Eckehart, Göttingen 1919. —
Gibt eine ausgezeichnete Auswahl in wissenschaftlicher, kritischer
Übertragung.
F r i e d r i c h S c h u l z e u n d F r i e d r i c h M a i z i e r : Mei-
ster Eckeharts Predigten und Traktate, Leipzig 1925 (= Der Dom).
I l s e R o l o f f : Meister Eckeharts Schriften zur Gesellschafts-
lehre, Jena 1934 (= Die Herdflamme, Bd 20), mittelhoch- und neu-