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Der Zerstreuer:

Es ist umsonst! Der Mensch stirbt, und damit ist es aus!

Nicht leichten Herzens, ich gestehe es, spreche ich dieses uner-

bittliche Ergebnis strenger Wissenschaft aus, sondern mit jener

Entsagung, welche uns die Wahrheit gebietet.

Wie die Flamme erlischt, wenn das Öl verzehrt ist, so hört das

Denken auf, wenn der Körper stirbt.

Der Sammler:

Diese trostlose Behauptung widerspricht einer Forderung, die aus

den Tiefen der menschlichen Natur aufsteigt.

Der Zerstreuer:

Liegt diese „Tiefe” nicht zuletzt nur in physiologisch begründe-

ten Instinkten, die sich unter anderem in der Todesfurcht äußern?

Sieh doch um dich! Hier im Felde gilt das Leben wenig. Der Krie-

ger ist mit dem Tode vertraut und zum Sterben da. Aber doch

hängt er am Leben; und da er es nicht retten kann, hofft er auf

ein künftiges. So weckt die Erschütterung des Krieges die Unsterb-

lichkeitshoffnung immer aufs neue.

Der Sammler:

Weit gefehlt! So einfach liegen die Dinge nicht! Ich kann dir

kurz mit Goethe antworten:

„Du hast Unsterblichkeit im Sinn;

Kannst du uns deine Gründe nennen?

Gar wohl! Der Hauptgrund liegt darin,

Daß wir sie nicht entbehren können.”

Der Unsterblichkeitsglaube entstammt nicht einem naiven Hoffen,

erzeugt aus bloß physiologischen Instinkten; auch nicht einem fal-

schen Idealisieren, welches sich in der Not des Lebens das Bild

einer schöneren Zukunft malt; sondern er beruht auf inneren Er-

fahrungen. Und noch mehr: auf dem Sinn des Lebens.

Der Mensch

vergänglich

•wie alles in

der Natur?