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(5) Die Gesamtrückverbundenheit des Geistes als dessen P e r -
s ö n l i c h k e i t . Da erst die Ganzheitslehre die Begriffsmittel
entwickelt hat, durch welche sich das Wesen der Persönlichkeit in
ihrer ganzen Tiefe und Größe erklären läßt, mag die Kategorie der
Rückverbundenheit in der Lösung dieses schwierigen, die Geistes-
lehre abschließenden Problems ihre krönende Bewährung finden.
Die unmittelbar folgenden Ausführungen beschränken sich dem-
nach auf die Darlegungen über die Möglichkeit der N a t u r e r -
k e n n t n i s und das Wesen der P e r s ö n l i c h k e i t . Doch
diese beiden Pole der Rückverbundenheit umspannen zugleich den
ganzen Kosmos des menschlichen Lebens: von der äußersten Natur
bis zum Innersten des Geistes.
1 . V o m Wesen der Naturerkenntnis
Der Mensch trägt die Weltordnung in seinem Geiste. Selbsterkennt-
nis ist daher der Weg zur Entdeckung der Ordnung alles Seins. Sie
führt nicht unmittelbar zur Erkenntnistheorie, sondern zur Seins-
lehre. O n t o l o g i e i s t v o r E r k e n n t n i s l e h r e . Eine
primäre Erkenntnistheorie ist der idealistischen Philosophie fremd.
Ganz anders der E m p i r i s m u s . Ihm ist die Seele eine ur-
sprünglich leere Tafel, ja folgerichtig ein leeres Nichts. Erst die Sinnes-
eindrücke erfüllen es mit Inhalt. Die eigentliche Welt kann dem Empi-
rismus daher nicht die (dem Geiste eingeborene) Ideenwelt sein,
sondern das außer ihm Befindliche, die Natur. Sie ist ihm das Sein an
sich, und dieses zu erkennen, ist die grundlegende Aufgabe seiner
Philosophie. Die Grunddisziplin der empiristischen Philosophie ist
also die Erkenntnislehre. Und weil die neuzeitliche idealistische
Philosophie im Kampfe gegen den englischen Empirismus zur Ent-
faltung gekommen ist, hat auch in ihr die Erkenntnistheorie zunächst
(besonders bei Kant) eine Bedeutung erlangt, die heute noch nach-
wirkt. Sogar Spann verweist im „Schöpfungsgang des Geistes“
2
auf
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„Das Apriori der betrachteten Geistesstufen gehört eigentlich in die Erkenntnistheorie
(s. 2. Bd dieses Werkes)!“ (Der Schöpfungsgang des Geistes, 1. Aufl., Jena 1928, S. 284
[= Ergänzungsbände zur Sammlung Herdflamme, Bd 3]; vgl. auch Bd 10, 258).