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Der Begriff der Eingebung erscheint erst dann philosophisch

gesichert, wenn es gelingt, eine E i n g e b u n g s g r u n d l a g e

aufzuzeigen. Nachdem durch die Psychoanalyse, wenn auch in sehr

einseitiger und verzerrter Weise, der Damm, welcher die oberfläch-

liche Bewußtseinspsychologie eingeschnürt hatte, durchbrochen wur-

de, ist eine Auffassung erreicht, von der eine ganzheitliche Sicht der

Zusammenhänge nicht mehr grundsätzlich abgelehnt werden kann.

„Das Ganze als solches hat kein Dasein“ ist der erste Lehrsatz der

„Kategorienlehre“. Demnach kann auch die Ganzheit des subjektiven

Geistes als solche nicht erscheinen, nicht offenbar werden. Dies ist

eine rein (im tieferen Sinne: ,,psycho“-)analytische Feststellung.

Denn alle Erscheinungen sind nur durch ein selbst nicht Erschei-

nendes denkbar, alles Bewußte ist nur durch ein Un-(besser: Über-)

bewußtes möglich. Indem dieses, als unoffenbare Ganzheit, sich aus-

gliedert, schafft es Eingebungen, die der bewußte Geist nun seiner-

seits auszugliedern, das heißt zu verarbeiten hat. Dieser Geistesgrund

ist die ganzheitliche Einheit des subjektiven Geistes. Doch damit ist

eine übersubjektive Ebene noch nicht erreicht, aus welcher dem

Geiste Objektiv-Gültiges vermittelt werden könnte. Ohne eine solche

aber bliebe der Mensch ein atomistisch isolierter Einzelgeist ohne

Beziehung zu den Mitmenschen. Dabei kann eine ganzheitliche

Geisteslehre nicht stehenbleiben. Für sie gilt: Wenn alles nur als Glied

eines Ganzen existiert, muß dieses über den Einzelnen, bzw. an deren

Geistesgrunde sein. Das heißt, daß der „U n o f f e n b a r e

G e i s t e s g r u n d “ sich nicht auf die subjektive Ganzheit be-

schränken kann, sondern daß an deren „Grunde“ wiederum höhere

Ganzheiten wirken, und so fort bis zum absoluten Geist, der dem

menschlichen als Fünklein innewohnt.

Mit dieser systematischen Weiterführung ist Entscheidendes

gewonnen! Soll die Welt ein geistiger Kosmos sein, dann müssen alle

Einzelnen in einem Höheren Zusammenhängen, von ihm befaßt sein

und es selbst an ihrem Geistesgrunde haben, es in ihrem Inneren tragen.

Das aber heißt nichts Geringeres als: Die von „oben“ kommende

Eingebung entspringt dem eigenen Inneren! Und die letzte Quelle

der schöpferischen Eingebungen ist das „Reich der Ideen“. Die

I d e e n w e l t i s t d e r e i g e n t l i c h e E i n g e b u n g s -

g r u n d . Aus ihr „schöpft“ der Geist neues Leben, das aus den Ein-