12
[XVII/XVIII]
auf das höchste Geistige in der Gesellschaft (als ein anschmiegsames
Mittel für jegliche Ziele) liegt der Weg vom wirtschaftlichen zum /
geistigen
Leben
überhaupt,
liegt
der
Anschluß
der
Volkswirtschaftslehre an die Gesellschaftswissenschaft und mit dieser
an deren philosophische Wurzeln, an die Philosophie. Die
Volkswirtschaftslehre hat, indem sie die Volkswirtschaft als
Bestandteil jener geschaffenen und schaffenden Kultur begreift, die
ihrem Wesen nach die höchste Geistigkeit ist, welche in Erscheinung
tritt, ein Stück der sittlichenWelt zumGegenstande und erlangt Anteil
an dem Geheimnis aller sittlichen Wissenschaften, das Novalis
unnachahmlich verkündet hat:
„Einem gelang es — er hob den Schleier der Göttin zu Sais —
Aber was sah er? Er sah —Wunder des Wunders — sich selbst.“
W i e n , zu Weihnachten 1917
Othmar Spann