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Was Dienstboten, Kellner, Schauspieler, Staatsmänner und ähnliche

Berufe jährlich hervorbringen, unterscheidet sich in nichts von den

Leistungsergebnissen jener Handwerker, welche rasch aufgebrauchte

Genußgüter hervorbringen, wie z. B. der Bäcker, Gastwirte,

Limonadefabriken, Zuckerbäcker und so fort. Es ist eine ganz äußerliche

Vorstellung, daß der Dienstbote sein Einkommen vom Dienstgeber, der

Schauspieler seines vom Zuhörer ableite. Dienstboten und Schauspieler

verkaufen ihre Leistungen nicht anders als Schuster und Schneider.

Jenen Anschein kann höchstens die äußere Form des Kaufes

verursachen. Der Dienstbote verkauft nämlich seine Arbeitsergebnisse

im Ganzen und großenteils gegen Naturallohn, statt jede Leistung

einzeln auf dem Markte zu verkaufen. Wenn der Kuchen vom

Zuckerbäcker, die Teppichreinigung vom Klopfwerk, die

Wäschereinigung von der Waschanstalt gekauft wird, statt vom

Dienstboten, dann zeigt sich deutlich, daß dieselben Leistungen, die

man von Dienstboten in Bausch und Bogen kauft, auch einzeln ein

marktfähiges Gut mit bestimmten Preisen sind. Das Teppichklopfwerk

gehört zu den Erzeugern genausogut wie derjenige, der ihm seine

Leistung ab- / kauft; also ist auch der Dienstbote genausogut ein

Erzeuger wie derjenige, dem er seine Leistungen in Bausch und Bogen

verkauft. Ebensowenig ferner wie der Schuster sein Einkommen von

dem des reichen Bauern „ableitet“, sondern mit ihm Arbeitsergebnisse

tauscht, ebensowenig leitet der Dienstbote sein Einkommen vom

Dienstgeber ab, vielmehr vom Verkauf seiner Arbeitsleistungen. Die

Einkommen des Schusters, des Bauern und der bei ihnen verdungenen

Dienstboten — alle sind sie gleich ursprünglich, alle beruhen sie auf

Tausch und Verkauf eigener Leistungen.

Genau dasselbe gilt von anderen Berufen, die gleichfalls mehr

persönliche Dienstleistungen als dauerhafte Erzeugnisse hervorbringen.

Was man in Konzerten hört, was man in Schauspielhäusern sieht, was

man in Romanbüchern liest, was man vom Rechtsanwalt, Richter, Arzt

sich raten und leisten läßt — es sind alles passive Mittel für Ziele, Güter,

die als Teile des Jahreserzeugnisses der Volkswirtschaft verkauft und

gekauft, hervorgebracht und genossen werden. Insofern Ärzte,

Rechtsanwälte, Schauspieler, Dienstboten, Staatsmänner Leistungen

hervorbringen, die als Mittel für Ziele dienen, sind sie nicht etwa als

Zweckqualitäten anzusehen, z. B. als „Recht“, „Kunst“, „Wissenschaft“,

denn als solche dürfen ja auch nicht die Sachgüter angesehen werden (z.

B. Nahrungsmittel nicht als Che