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kommen, gehört das Mittel der ursächlichen Welt an und ist eine Stelle
in dem Netz mechanischer, technischer, seelischer, physiologischer
Vorgänge, oder was es sonst für Arten von Wirklichkeit gibt. Als jene
Ursächlichkeit aber, welche zur Wertverwirklichung führen soll, ist es
eine Vorstufe zu diesem Werte, ein Zwischenwert, eine Haltestelle zu
höheren Werten: selber ein Glied in der Rangordnung der Werte, ein
Bürger in ihrem Reiche! In diesem Wert- bezuge, dieser
Werteigenschaft, in dieser teleologischen und zugleich gliedlichen
Natur ist „Mittel“ alles das, was seine Rechtfertigung erst von jenem
Werte ableitet, dessen Verwirklichung es dient. Genauer gesagt: sofern
es seine Rechtfertigung von einem Höheren ableitet, sofern es einem
Höheren dient, ist es Mittel. Denn es kann auch etwas vollen Eigenwert
in sich haben, z. B. das Logische, und doch als Mittel für ein anderes
dienen, z. B. für das Nützliche. Sofern es dient, ist es Mittel, und
insofern ist auch das, dem es dient, ein Höheres. Außerhalb dieser
Beziehung kann das Mittel entweder völlig wertlos sein (wie die
Werkzeuge, Rhostoffe, Sachen, Arbeits-/ leistungen); oder es steht in
seinem eigenen Werte unbefleckt und in vollem Glanze da (wie das
Logische). Sofern die Wissenschaft dem Nutzen dient — z. B. etwa:
mathematische Formeln für den Brückenbau —, ist der Nutzen das
Höhere und die Wissenschaft Mittel; als Wissen und Wahrheit für sich
bleibt sie eigener Wert, unberührter Selbstbestand. Im
t e l e o l o g i s c h e n B e g r i f f d e s M i t t e l s l i e g t
n i c h t s , a l s d a ß e s k e i n e e i g e n e n W e r t e i n
s i c h s c h l i e ß t , s o n d e r n n u r d e r W e g z u m
W e r t e , n u r H a l t e s t e l l e d a z u , n u r V o r s t u f e ,
V o r z w e c k s e i . Den Wert als Endglied einer Reihe von Mitteln
(oder, wie wir oben sagten: als zu verwirklichenden) nennen wir
„Zweck“ oder „Ziel“. „Wert“ im engeren Sinne bezeichnet dagegen den
inneren Eigenwert, den Selbstbestand, die Rechtfertigung aus sich
selbst; Zweck oder Ziel bedeutet, daß der Wert als ein zu
verwirklichender, als ein praktisch geltendes Sollen eine Reihe von
Mitteln in Anspruch nimmt.
Zusammenfassend können wir sagen: Die Welt des „Höher“ und
„Niedriger“ ist die Welt der Werte; Eigenwert ist ein Wert als
Selbstbestand, ist das, was von sich selbst aus der Rangordnung von
Höher und Tiefer angehört; die Welt des „Vorher“ und „Nachher“ ist
dagegen die Welt von Ursache und Folge; jene Ursächlichkeiten,