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wir sie, sondern in jener anderen Seele, in der Verhaftung an den anderen
Geist. Wer dieses nicht zugibt und damit den Einzelnen als selbst
Schaffenden und selbst Geschaffenen erklärt, der leugnet, daß das Wasser
naß ist und die Sterne leuchten.
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IV. Individualistische Einwände gegen den Universalismus
Wir haben das Wesen der Gemeinschaft oder Gezweiung nach allen
Seiten hin dargestellt. Noch erübrigt es, die möglichen Einwände gegen
die universalistische Auffassung zu betrachten.
A .
Der e r s t e E i n w a n d
ist wohl der, daß durch die Bestimmung des menschlichen Geistes als
„Selbstsein durch Sein im andern“, als absolut nur gliedlich in einer
Ganzheit beschlossen, die menschliche Individualität vernichtet sei, weil
ihr damit die Selbständigkeit genommen würde. Dieser Einwurf
verwechselt aber die Tatsache, daß der menschliche Geist nur in der Form
eines Ichs, nur in ichförmiger Geistigkeit, lebt, mit der andern Tatsache,
daß diese i c h f ö r m i g e Geistigkeit nur als G l i e d einer Gezweiung,
einer Ganzheit, wirklich zu werden vermag. Der menschliche Geist ist
ichförmig, er e n t s t e h t u n d b e s t e h t a b e r n u r
g l i e d h a f t , er entsteht und besteht einzig und allein in der
Daseinsweise der Gemeinschaft. Das g l i e d h a f t e E i g e n l e b e n
des Einzelnen (die „vita propria“ des Gliedes) wird gerade vom Begriffe
der Ganzheit her gefordert. D e n n n u r d u r c h h ö c h s t e
E i g e n l e b e n d i g k e i t d e s E i n z e l n e n w i r d a u c h d i e
G a n z h e i t a u f s h ö c h s t e v e r w i r k l i c h t . „Gemeinschaft“
ist jene Tatsache, welche die Ichförmigkeit und die Individualität nicht
nur nicht aufhebt, sondern vielmehr e r s t v e r b ü r g t . Die
individualistische Betrachtung glaubt, von der Tatsache des absoluten
Individuums, der Ichförmigkeit ohne die Gliedeigenschaft in Gezweiung,
ausgehen zu müssen. Niemals ist es aber der Einzelne allein, der sich
erfühlt, erdenkt, nur dann sind wir als Selbstsein, wenn wir es durch Sein
im andern werden können. Die Gezweiung als Daseins