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b. Veranstaltungen
der Öffentlichkeit sind: die P r e s s e oder das öffentliche Zei-
tungswesen; sie ist Veranstaltung öffentlichen Gedanken- und
Empfindungsaustausches; ähnlich die F l u g s c h r i f t ; ferner das
K i n o , R a d i o u n d T h e a t e r ; weiterhin das öffentliche
A n k ü n d i g u n g s w e s e n (Zeitungsanzeige, Straßenanschläge);
das V e r s a m m l u n g s w e s e n mit seiner „Geschäftsordnung“
und „parlamentarischen Sitte“; und endlich alles das, was man
„ P u b l i z i s t i k “ nennt. Einrichtungen, die wir hauptsächlich in
der Parteipolitik, welche ja auf Öffentlichkeit vor allem angewiesen
ist, finden.
Aber auch Anstalten mit ganz anderen Zwecken können der
„Öffent- / lichkeit“ nicht entbehren und organisieren daher den
weit ausgespannten geistigen Austausch mit, bewußt oder unbe-
wußt, freiwillig oder unfreiwillig. Das Ausstellungs- und Museums-
wesen, das Vereinswesen, die Post, Telegraphie, Eisenbahn und jede
Art von Verkehrswesen, das Buchwesen — sie alle sind solche Trä-
ger von Öffentlichkeit und in diesem Sinne Organisationsmittel der
Öffentlichkeit; allerdings nicht in Ansehung des Selbstzweckes, den
sie als Organisationen verfolgen, z. B. des Kaufes und Verkaufes von
Leistungen und Waren (wie beim Buchwesen), sondern lediglich in
Ansehung der ungewollten Nebenfunktion von öffentlich dargebo-
tenen geistigen Inhalten, wie sie in verkauften Büchern, ausgestell-
ten Werken, übermittelten Nachrichten gegeben sind.
c. Öffentliche Meinung
Die Gewalten und Satzungen aller dieser Veranstaltungen haben
ihre Grundlage vorzugsweise in jener Summe von Gezweiungs-
inhalten, Imperativen und Willenskräften beschlossen, die man
„öffentliche Meinung“ nennt.
Öffentliche Meinung ist nicht eine Meinung vieler zufälliger
Einzelner, sondern ein Grundgerüst gemeinsamer Meinung, das aus
dem Sachgehalte der Gemeinschaft gefordert wird und jeweils eine
arteigene Öffentlichkeit hat, daher auch den ihm arteigenen Mit-
gliederkreis und seine ihm arteigene Z u g ä n g l i c h k e i t . Man
denke nur an die verschiedene Zugänglichkeit des Priester-, Krie-