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sofern die Erfahrung wechselt und also nur relativ gültig ist), Agno-
stizismus — alle als heimliche oder offene Formen des Materialismus.
Wir verstehen, daß es auf diesem Standpunkte kein philosophi-
sches Begriffsgebäude gibt, am allerwenigsten ein ableitend-entwer-
fendes. Da es folgerichtig nur Einzelwissenschaften geben kann,
bleibt für die Philosophie nichts als eine vereinheitlichende Betrach-
tung und Vergleichung, also zuletzt nur Verfahrenlehre, übrig.
(Hume, Locke, die Materialisten, Comte und viele andere.)
Der systemverneinende Gedanke, der es zu einem eigenen Be-
griffsgebäude der Philosophie nicht kommen läßt, ist hier: das sinn-
liche Sein als Letztes, die sinnlich erfahrbare Welt als Sein aus sich
selbst, als ens a se, aufzufassen.
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Die z w e i t e M ö g l i c h k e i t besteht, wie Platon erkannte,
darin: zum Unbedingten hinaufzusteigen und von da wieder herab-
zusteigen, das Endliche im Uberendlichen, das Sinnliche im Über-
sinnlichen begründet zu wissen. Platon sieht die Dinge in der über-
sinnlichen Welt als in einer „Ideenwelt“ begründet (Transzendenz);
Aristoteles sieht die Ideenwelt (,,Formen“welt) in den Dingen sich
entfalten (Immanenz). Die Hochscholastik sucht zwischen beiden
eine Mitte. — Fichte sieht die Setzungen oder Tathandlungen des
Ich im unendlichen (“reinen, absoluten“) Ich begründet; Schelling,
Hegel gehen den gleichen Weg, aber weit bewußter. Beide fassen
(Schelling tat zuerst diesen Schritt) die Gestaltungen in Natur und
Ich als begründet im Übersinnlichen auf, oder wie man in ihrem
Sinne auch sagen kann: als V e r m i t t l u n g e n des absoluten
Geistes, als Setzungen eines Absoluten, der Gottheit, die in sich
selbst unvermittelt ist, aber im Verhältnisse zur Welt durch Ver-
mittlungen erscheint. Und d i e s e V e r m i t t l u n g e n s i n d
d i e d i a l e k t i s c h e n S e t z u n g e n .
Sind alle diese Systembildungen bloßer Überschwang? Sind sie
Verirrungen des Menschengeistes?, Überschreitungen seiner Gren-
zen? Diese Frage werfen alle Verfallszeiten auf, denn auf dem
Grunde des Verfalls ist der fressende Zweifel. Für uns ist hier nur
entscheidend, daß der B e g r i f f d e s Ü b e r s i n n l i c h e n
u n d s e i n e s V e r h ä l t n i s s e s z u m S i n n l i c h e n i n
j e d e m I d e a l i s m u s d e r s y s t e m b i l d e n d e G e d a n k e
i s t .
20 Spann,7