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entwickelten, daß die wirtschaftlichen Vorgänge aus den gesellschaft-
lich-sittlichen Zusammenhängen begriffen werden müssen.
Robert von Mohl war es, der dafür den Namen „ G e s e l l -
s c h a f t s z w e c k m ä ß i g k e i t s l e h r e “
oder
„ S o z i a l e
P o l i t i k “ erfand. Lorenz von S t e i n / und er hatten im Geiste
Hegels den Begriff der Gesellschaft gefaßt und die Ergänzung der
reinen Wirtschaftstheorie durch eine „Gesellschaftslehre“ (die aber
nicht mit der Soziologie zusammenfällt) und eine „Gesellschafts-
zweckmäßigkeitslehre“ gefordert. Indem auf solche Weise — im
übrigen ohne jede tiefere theoretische Überlegung — eine Beein-
flussung der „gesellschaftlichen Beziehungen“ der Wirtschafter durch
den Staat verlangt wurde, und zwar u n t e r g r u n d s ä t z -
l i c h e r B e i b e h a l t u n g d e r i n d i v i d u a l i s t i s c h e n
W i r t s c h a f t s o r d n u n g und sogar der individualistischen
Wirtschaftsauffassung (was aber im Dunkeln blieb), konnte aller-
dings nur eine schwache Verbesserung der Schäden dieser Ordnung,
eine Verbesserung in besonderen Fällen, erzielt werden. Von An-
beginn war daher die sozialreformatorische Lehre wie Tat darauf
beschränkt:
Erstens nur von Fall zu Fall Einzelverbesserungen vorzunehmen,
nur da und dort Einzelbindungen in die Wirtschaft einzubauen. Da
aber diese Bindungen in Ermangelung jeglicher Wirtschaftsorgani-
sation (die Wirtschaft sollte ja nur aus freien Einzelwirtschaftern
bestehen) im Wesentlichen nur von der Staatsverwaltung (später
auch der Gemeinden der Großstädte) in die Wirtschaft eingebaut
werden konnten, so mußte
zweitens die Sozialpolitik grundsätzlich staatlich-zentralistisch
und damit schematisch, formalistisch gedacht werden.
Man fand die Möglichkeit solcher zentralistischer und formeller
Eingriffe vor allem auf dem Gebiete des A r b e i t s v e r t r a g e s .
Seine Freiheit sollte zwar nicht grundsätzlich verneint, aber prak-
tisch doch in dem Sinne eingeschränkt werden, daß man die Arbeits-
zeit herabsetzte, ferner die Frauen-, Kinder- und Sonntagsarbeit
einschränkte oder verbot. Z e n t r a l i s t i s c h war dieses Vorgehen
deshalb, weil der Staat auf allen Gebieten allgemein regelnd eingriff,
formalistisch, weil man nur von äußeren Merkmalen ausging, ohne
die Wurzeln der Schäden zu erfassen. Mit Bismarck kam dann
allerdings ein neuer Zug in diese Bestrebungen, indem man durch