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bleibt, was es ist ... — Das wunderbare Geheimnis des Seins dagegen

ist das Aufnehmen des Höheren durch das Niedere, das Grundmachen

für das Höhere durch das Niedere“ (Bd 16, 347).

Als „innere Entwicklung“ ist die sogenannte Abstammungslehre

jedenfalls abzulehnen. Äußerlich allerdings wäre eine solche „Ab-

stammung“ in dem Sinne, daß das Niedere dem Höheren Grund macht,

nicht auszuschließen und durchaus denkbar; aber nicht in der Form

einer allmählichen Entwicklung, sondern jeweils durch einen sprung-

haften Übergang von Art zu Art! Dieses aber ist nur möglich durch

einen schöpferischen Akt einer höheren (über den Arten stehenden)

oder höchsten Ganzheit. Die Welt kann sich nicht von unten nach

oben allmählich emporschleichen oder durch Variationen empor-

stapeln; aller Anfang ist „Gründung“ durch Schöpfertum, durch

Schöpfertum von Ganzheiten, zuletzt und zuerst von Gott!

3. Junggeborenheit, Freiheit und Schicksal

Jedes Leben beginnt als gegründete Ganzheit, welche die Potenzen

ihres gesamten Wesens und künftigen Seins in sich trägt und daher

der Entfaltung entgegenstrebt. Es trägt als ein dem mütterlichen

Grunde der Ganzheit eben erst Entsprungenes die jugendliche Kraft

der Ganzheit in sich. Das ist J u n g g e b o r e n h e i t . Die folgende

Entfaltung ist jedoch eine andere im leiblichen, eine andere im Be-

reiche des Geistes. Dort fuhrt sie über Jugend, Reife, Alter zum Tode.

Für den Geist gibt es keinen Tod. „Der Geist kennt keine Blüte und

kein Altern, er kennt nur Schöpfertum, das sich in sich selbst ver-

senkt. Der G e i s t a l t e r t n i c h t , e r s c h r e i t e t v o n

V e r t i e f u n g z u V e r t i e f u n g . Wer eine Wahrheit hat,

kommt auch zur andern. Das heißt Vertiefung“ (Bd 12, 136). Es gilt

auch für das geistige Leben der Gesellschaft. Eine Kultur, ein Volk

ist nicht von vornherein zum Sterben verurteilt, wie die geschicht-

lichen Lebensstufenlehren behaupten. Doch gibt es auch in ihnen

Z e i t s t u f e n oder E p o c h e n .

Der Pulsschlag der Zeit offenbart sich sodann in der Weise des

K r e i s l a u f e s : Er herrscht vor allem in der Natur mit ihren

Tages- und Jahreszeiten, dem Kreislauf des Wassers, allen organischen