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l i c h k e i t “ ( B d 9 , 266). Sie ist zugleich die Krönung der Geistes-

lehre und wird daher erst dort ihre Darstellung und Erklärung finden.

Die Ganzheitslehre befreit den Menschen aus seiner Isolierung und

Verarmung, in die ihn die individualistische Persönlichkeitsauffassung

und die atomistische Weltbetrachtung gebracht haben, und bettet

ihn wieder ein in den gesamten Kosmos. Sie lehrt, daß der Mensch

sein Lebensziel niemals in sich selbst finden könnte, wäre er nichts

anderes als er selbst. Die Kategorien- und Geisteslehre zeigt den

menschlichen Geist als Träger der Weltordnung, die sich ihm ent-

hüllt, wenn er, sich ihrer besinnend, in die Welt blickt. Er erkennt sie

als ein Ebenbild Gottes, weil er in seinem tiefsten Wesen selbst

dessen persönliches Ebenbild ist.

II. Logik

Mit zwei Urworten tritt die Philosophie aus ihrem mythischen

Vorsein in das Licht der abendländischen Kultur: dem L o g o s des

Heraklit und der Gleichsetzung von D e n k e n u n d S e i n durch

Parmenides. Die beiden Antipoden der frühgriechischen Geisteswelt

haben damit der Philosophie die Aufgabe gestellt, Sein und Denken

als Urweisen des Logos zu unterscheiden und doch als zusammenge-

hörig wieder zu einem zu verbinden. Inwiefern Denken Sein ist und

Sein dem Denken entspricht, hat die Ontologie zu untersuchen; hier

geht es darum, daß beide überhaupt zueinander in Beziehung ge-

bracht, daß beide in einem gewissen Sinne sogar gleichgesetzt werden

können, und darum, daß über ihnen der L o g o s steht. Die Gesetze

des Denkens werden als L o g i k bezeichnet. Das aber bedeutet,

daß Logik und Logos in einem inneren Verhältnis zueinander stehen.

Die Denkgesetze entsprechen den Seinsgesetzen. Das heißt nichts

Geringeres als: Die Logik ist mehr als nur formal, sie ist ontologisch

begründet. Der Geist ist es, der denkt. Und der Geist fuhrt zum Sein.

Er ist selbst Sein und ist das Denken des Seins, und er präsentiert

dem Denken das Sein der Natur, er bietet ihm diese dar, und zwar

durch die Ideenwelt.

Das sind innere Zusammenhänge, zunächst nur angedeutet, die

der Logik als der Lehre von den Denkgesetzen die Aufgaben stellen!