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Als philosophische Voraussetzung bietet die Ganzheitslehre der
Logik vier unerschütterliche Grundpfeiler:
(1) die Lehre von der Einheit des Denkens und Seins,
(2) die Begründung der Denkgesetze aus dem Wesen des Geistes,
(3) den Begriff der Eingebung,
(4) die Lehre von den angeborenen Ideen.
Auf die ersten drei Punkte werden wir immer wieder Bezug nehmen.
Die Lehre von den angeborenen Ideen fuhrt uns auf die ganzheitliche
E r k e n n t n i s l e h r e , über welche grundsätzlich zu sagen ist:
Der Geist trägt die Weltordnung und damit die Form der Dinge
in sich. „Nicht der Stein ist in der Seele, sondern die Form des
Steines ist in der Seele“, sagt Aristoteles. Erkennen ist nichts anderes
als die gegenständliche Aktualisierung dieser Formen, dieser ange-
borenen oder dem Geiste eingeborenen, i m m a n e n t e n I d e e n .
Wesentlich aber für jedes Erkennen ist die sinnvolle Einordnung des
zu erkennenden Dinges in seinen Ganzheitszusammenhang. Nicht
durch endlose Summierung von Merkmalen kann ein Ding erkannt
werden, womit der erkennende Geist nie fertig werden würde, sondern
durch Erfassen seiner gliedhaften Stellung, wofür etwa ein soge-
nanntes „Vexierbild“ ein anschauliches Beispiel sein mag. Und wie
alles als Glied eines Ganzen zu d e n k e n ist, das ist der eigentliche
Gegenstand der ganzheitlichen Logik.
A . D i e l o g i s c h e n G r u n d s ä t z e
Wir können die herrschende F o r m a l l o g i k , die ihren Ahn-
herrn in keinem Geringeren als in Aristoteles hat, kennzeichnen als
einen in den Niederungen des Empirismus herabgekommenen Sproß
von gar hoher Abkunft. Sie zeigt heute noch edle und erhabene
„Grundzüge“, in der Logik „G r u n d s ä t z e “ genannt; das Edle
freilich erkennt nur der Edle. „Wer die logischen Grundsätze der
Einerleiheit, des Widerspruches und alle die andern zum ersten Male
kennen lernt, empfindet ein ähnliches Entzücken wie der Wanderer
zwischen Klüften, der, plötzlich aus dem Dunkel heraustretend, sich
zum ersten Male den schneebedeckten Gipfeln der Bergriesen gegen-
übersieht. Ein Geheimnis wird ihm offenbar, das doch ewig etwas