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Eines der am weitesten verbreiteten Symbole ist das Feuer. Es ist

zum Verständnis aller Opfer von Bedeutung, denn Licht und Feuer

hat als Entsprechung des Göttlichen seinen Ursprung im Lichterlebnis

des Mystikers.

Das Vorhandensein von blutigen Opfern wiederum ist auf eine

niedere Schicht der Frömmigkeit zurückzuführen und zeigt das Vor-

handensein einer gesunkenen Magie.

Auch beim Gebet treten wieder die zwei Seiten der Frömmigkeit

hervor, jedoch nicht so deutlich wie beim Opfer.

Das Gebet der mystischen Frömmigkeit ist mehr auf die Erhebung

zu Gott gerichtet und auf die Teilnahme am innergöttlichen Leben.

Das Gebet der schlichten Frömmigkeit dagegen richtet sich mehr

auf äußere Anliegen und spricht besondere Bitten aus.

Wenn der Mystiker in seinem Gebet Bitten und Wünsche äußert,

nähert er sich dabei auch der schlichten Frömmigkeit, denn auch

der Mystiker ist nicht in erster Linie Mystiker, sondern ein Mensch

mit seinem Anliegen.

Auch dem Gebet der schlichten Frömmigkeit ist eine besondere

Innerlichkeit eigen, was beweist, daß jener, der nicht mystischer Er-

lebnisse fähig ist, auf seiner Ebene eine gewisse Stufe der Innerlich-

keit erreichen muß. Das Äußerliche-Wort-Sprechen genügt nicht

und ist auch nicht der Sinn des Gebetes.

Bevor das eigentliche Anliegen ausgesprochen wird, steht immer

die Anrufung der Gottheit. Sie bringt das innere Leben der Religion,

die Verbundenheit zum Ausdruck. Diese Gebete zeichnen sich aus

durch spontane Formgebung, durch eine gewisse Unbefangenheit

gegenüber dem höchsten Wesen. In jedem Gebet wird eine besondere

Bitte ausgesprochen und darin liegt der Glaube begründet, daß Gott

ansprechbar ist, daß man von ihm etwas erbitten und erwarten darf.

Man weiß Gott als den innerlich Gegenwärtigen und Sich-Mitteilen-

den. Die Gebetsabsichten des Lobes, der Bitte und des Dankes finden

eine neue Unmittelbarkeit und Sicherheit. Sie verstärken das Gefühl

der Hingabe und der Teilnahme an der Gottheit.

Die Mystik als reinste Form des Gebetes stellt die höchste Konzen-

tration im Gebet dar. In dem Verlangen nach Vereinigung tritt jede

Bitte um Irdisches zurück, und es wird nur mehr die reine Hingabe

an Gott verlangt. In der Mystik gehen also Gebet und Versenkung