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s c h a f t , d e r E i n h e i t v o n G o t t , M e n s c h u n d
W e l t ;
in weiterer Ableitung: E r l ö s u n g , A b f a l l , S c h u l d ,
M i t t l e r t u m , G n a d e , F r i e d e u n d L i e b e ;
für die Magie, die Abgeschiedenheit oder Versenkung niederer
Ebene;
das Wunder und der Ritus in der Religion.
Nach Spann ist die Erkenntnis der Urreligion notwendig zum
tieferen Verständnis der Religion überhaupt, denn sie widerlegt
die Lehre der Entwicklung des Höheren aus dem Niedrigen.
Ausgehend von der Kritik des Evolutionismus stellt Spann die
Unmöglichkeit einer Entstehung aus dem Niederen dar und weist
auf den Unterschied von Umgliederung und erster Entstehung oder
Urausgliederung hin.
Prinzipiell kann die Urreligion nicht durch geschichtliche Er-
fahrung erklärt werden. Denn durch Ausgrabungen lassen sich
zwar religiöse Vorstellungen bezeugen, aber nichts aussagen über
eine mögliche Geisteshaltung. Schlüsse, daß man vorher einen noch
niedrigeren Zustand annehmen könne, lassen sich daraus nicht ziehen.
Daß es eine Entwicklung des Höheren aus dem Niederen nicht
geben kann, erklärt Spann daraus, daß „Höheres“ oder „Niederes“
seine Art nie ändern kann. Es kann sich aus leblosem Stoff niemals
Leben entwickeln, wenn dies nicht in seinem Wesen schon ange-
legt ist. Es muß daher immer die gesamte Einheit von etwas be-
trachtet werden, auch das noch nicht Vorhandene, Potentielle.
So kann sich aus Materie nicht Geist entwickeln, denn „Geist ist
nicht Materie“, Materie kann ihre Seinsart nicht verlassen. Des-
halb bleibt das Niedere, was es ist, „es hat nur die Möglichkeit,
das Höhere in sich aufzunehmen und dadurch daran teilzunehmen“
(Bd 16, 347). Da wir aber das erste Entstehen nirgends beobachten
können, muß Höheres und Niederes für sich jeweils schon gegeben
sein. Beobachtbar ist nur das, was am „realen“ Sein teilhat, und
genau genommen kann man dann nicht von einer „Entwicklung
nach aufwärts“ sprechen, sondern von einer Entfaltung des Vor-
handenen. Wo ein Höheres sich scheinbar aus dem Niederen ent-
wickelt, ist es in Wahrheit schon keimhaft gegeben: Einwicklung,
nicht Entwicklung, sagt Schelling.