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germanischen Lehren vom Weltenfeuer, von der Götterdämmerung scheinen
Ähnliches zu sagen.
Der Mensch hat ein tiefes Gefühl von der Heiligkeit des Geschehens. Denn
der Grund der Welt ist Gott selbst . . . Der Lauf durch alle Dinge und Geschicke
muß schon deswegen eine innere Notwendigkeit für den Geist sein, weil aller
Vermittelbarung und Verzeitlichung, die in Aus- und Umgliederung liegt, zu-
gleich . . . das Vordringen in den Grund der Rückverbundenheit zur Seite geht.
Die Brüchigkeit und Tragik tritt in der Vermittelbarung auf. Die Versenkung
und Erlösung ist in der mit ihr selbst eingeleiteten Verunmittelbarung notwendig
gegeben, für den einzelnen Menschen, wie für die Welt. Gott will in der Schöp-
fung sich selbst und daher kann auch die Welt nur Gott wollen. Das ist der
mystische Kern aller Geschichte“.
Besonders bedeutsam ist hiebei ferner, daß das zunächst nur für
die geistigen und biotischen Ganzheiten geschaffene Verfahren
schließlich von Spann in einem kühnen Versuche in seiner „Natur-
philosophie“ (Bd 15) auch in den Bereich der anorganischen Natur
vorgetrieben wurde. Bei der anorganischen Natur handle es sich nach
Spann um Ganzheiten so ferner Ordnung, daß die Betrachtung, als ob
die Natur restlos mechanisch wäre, also etwa unter dem Gesichts-
punkte statistischer Kausalität, auf sie mit Erfolg angewendet werden
könne.
Ulrich Schöndorfer bemerkt dazu im Nachwort zur „Naturphilo-
sophie“ in der Gesamtausgabe (1963): „Eine die Problemlage unserer
Zeit bewältigende Naturphilosophie . . . wird eine Fülle neuent-
deckter Ganzheitsbedingungen in den Bereich ihrer Untersuchungen
einbeziehen können. Sie wird darauf verweisen müssen, daß in der
Physik unserer Tage schon die Grundbausteine der Materie, die Kerne,
die Atome und die Moleküle, ganzheitliche Strukturen sind. Sie
kann dabei aufzeigen, daß sich Othmar Spanns Anschauungen von
der ganzheitlichen Struktur der Natureinheiten immer mehr durch-
gesetzt haben . . . Die physikalische Entwicklung seit 1937 recht-
fertigt die Grundanschauungen der Naturphilosophie Othmar Spanns
in umfassenderer Weise, als der Denker dies zu erhoffen wagte. So
ist heute seine Naturphilosophie zeitgemäßer als in den Jahren
ihres Entstehens und bietet der naturphilosophischen Arbeit unserer
Zeit die fruchtbare Grundlage vieler neuer Zielsetzungen und Auf-
gaben“ (Bd 15, 270).
Eine Überhöhung bzw. Krönung seines kategorialen philosophi-
schen Schaffens bildet Spanns „R e l i g i o n s p h i l o s o p h i e“