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als Eigenwirtschaft betrachtet wird), nennen wir „monogenetische''
oder „einwurzelige“ Wirtschaft oder auch Eigenwirtschaft; die darin
vorkommenden Gebilde nennen wir monogenetische oder
einwurzelige Gebilde. Die leistungsmäßigen Erscheinungen und
Gebilde beim Zusammenwirken vieler Wirtschaftseinheiten nennen
wir „verkehrswirtschaftliche“, „polygenetische“, „kongregale“ oder
„vielwurzelige“. Das Grundbeispiel für die polygenetischen Gebilde ist
der Tausch.
Diesen Unterschieden schließen sich dann jene Besonderheiten an,
welche mit der oftmaligen Setzung der volkswirtschaftlichen
Erscheinungen und aller ihrer Elemente gegeben sind. Die oftmalige
Setzung begründet die Erscheinung der „Masse“ oder, wie wir sie
nennen wollen, der „Häufung“.
Das Vorhandensein der Leistungen in einwurzeligen Gebilden (das
sind also jene, die aus der Wirtschaft des Einzelnen stammen), das
Vorhandensein der Leistungen in vielwurzeligen oder kongregalen
Gebilden (das sind jene, die aus dem Verkehr der Wirtschaften
mehrerer stammen), die oftmalige Gesetztheit oder Häufung jener
Gebilde und ihrer Elemente, endlich die damit notwendig gegebene
Erscheinung des Einander-übertreffen-Wollens der oftmals gesetzten
Handlungen oder des „Wettbewerbes“ — dies sind die morphologischen
Grundtatsachen des leistsamen Systems der Wirtschaft.
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§ 15. Die einwurzeligen Leistungserscheinungen
I.
Das Gebilde
Wir stießen immer wieder auf die Grundtatsache, daß kein Ziel und
keine Leistung vereinzelt, sondern stets nur als Glied eines
Gesamtzusammenhanges erscheinen kann. Alle Handlungen und
Güter, die dem gleichen Endziele dienen, bauen sich als ein „Gebäude
von Leistungen“, ein verhältnismäßig in sich geschlossenes
„Unterganzes“ von Leistungen oder, wie wir es nennen wollen,
„Gebilde“ auf. Man kann das Gebilde auch als eine „Sippe von
Leistungen“ bestimmen. Einwurzelig ist das „Gebilde“ oder die „Sippe“
von Leistungen dann, wenn sie nur in e i n e m Überganzen, z. B. der
Wirtschaft Robinsons, enthalten sind. „Bestellung des Ackers“, „Bau des
Hauses“, „Jagd“ sind solche Gebilde, deren Bestandteile als
Ausgliederung je eines verhältnismäßig selbstän-