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Der Schwerpunkt der universalistischen Volkswirtschaftslehre liegt
daher in der Aufgabe der Aufsuchung der konkreten Wechselseitigkeit
des Einzelnen mit dem Ganzen; in der Zergliederung konkreter
Gegenseitigkeiten, des handgreiflichen, des konkreten (nicht nur
methodologisch vorausgesetzten) Enthaltenseins des Ganzen in
bestimmten Teilen. Diesen Weg ging List, als er zeigte, daß das ganze
organische Gebäude vieler Großgewerbe Voraussetzung für das
Gedeihen einzelner ist; und der ganze organische Körper der
„Produktivkräfte“ Voraussetzung des Gedeihens einer Gesamtheit von
Großgewerben. Das gleiche tat Thünen, das gleiche Adam Müller, im
gleichen Sinne forschten Carey und Dühring, im gleichen schon die
alten Merkantilisten. Ja, den gleichen Sinn hat sogar Quesnays „tableau
économique“ — obwohl der übrige Teil seiner Lehre rein
individualistischer Richtung ist
1
. Auch viele einzelne meisterhafte
Zergliederungen von Adam Smith und Ricardo (z. B. der
Zusammenhang von Maschinengebrauch und Gebrauch der
Arbeitskraft) haben die wahrhafte universalistische Art und Richtung.
Wenn auf solche Weise dem Tausch und der mechanistischen
Atomisierung die „Wechselseitigkeit“ im Zweckganzen gegenübertritt,
ergibt sich als jene gliedlich-teleologische Kategorie, welche den
Kausalbegriff ersetzt: der Begriff der L e i s t u n g , anders benannt der
Verrichtung, des Dienstes oder der Funktion (teleologischen Funktion,
nicht der mathematisch-kausalen Funktion). „Leisten“ ist jetzt der
Grund — der Rechtfertigungsgrund, das heißt nicht der kausale
Seinsgrund, sondern der teleologische Grund — jedes wirtschaftlichen
Elementes. Indem nämlich jede einzelne Wirtschaftshandlung eine
Zweckbeziehung zu anderen wirtschaftlichen Handlungen hat, ja zur
Gesamtheit aller in Gegenseitigkeit stehenden Handlungen, so „leistet“
sie für die anderen Handlungen etwas. Zum Beispiel leistet uns der
Gebrauch des Bodens (im Verein mit anderen Werkzeugen) die
Hervorbringung der Nahrung und der Gebrauch der Eisenbahnen den
Verkehr, den Ortswechsel; es leistet das Bankwesen die
Kreditvermittelung, der Handel die Marktreife. — Das Wirken des
Teiles Boden, Bank usw. im Ganzen der Volkswirtschaft ist seine
Leistung oder Verrichtung. Und umgekehrt: Das
1
Eine dem „tableau économique“ entsprechende Untersuchung über den „Bauplan
der Volkswirtschaft“ siehe in meinem Buch: Fundament der Volkswirtschaftslehre, Jena
1918, S. 132 ff. (oben S. 202 ff.].