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men. Unter Ihnen sind alle Richtungen politischen Denkens und

Strebens zu finden, von der äußersten Rechten bis zur äußersten

Linken. Vieles wird uns daher trennen; aber wenn wir uns zur ge-

meinsamen Untersuchung zusammenfinden wollen, so müssen wir

uns auf das richten, was uns alle verbindet, was uns allen nottut: Das

Streben nach Wahrheit. Wir alle wollen die Wahrheit, die Frage ist

nur, wer sie wirklich habe. Um darüber etwas zu erfahren, dazu

kommen wir zusammen; und wir werden Gewinn davontragen,

auch wenn wir uns nicht einigen sollten. Daher gilt für uns zuerst:

Wir treiben hier keine Parteipolitik. Zwar mag jedes Wort, das hier

gesprochen wird, von parteipolitischer Bedeutung werden können;

aber um diese parteipolitischen / Folgerungen haben wir uns hier

nicht zu kümmern, wo wir als reine Forscher und Zergliederer um

keinen Strich vom Wege der Wahrheit abweichen dürfen. Was einer

auch Hartes gegen seine persönliche Überzeugung hier hören mag,

es möge rein analytisch, innerhalb reiner Forschung, aufgefaßt und

ausgetragen werden. Parteipolitische und sittliche Folgerungen mö-

gen auf ihrer eigenen Ebene erwogen und gezogen werden.

Uns eint aber noch ein Zweites, das gleiche praktische Endziel: Das

Beste zu wollen, das menschliche Gemeinwesen aufs Angemessenste

zu bestellen. Der Rechtsstehende, der in dem Tun der Linkssoziali-

sten die bloße Zerstörung sieht, wie umgekehrt, der Linksstehende,

der in dem Tun der Rechtsseitigen das schwarze Unheil erblickt, sie

alle dürfen und müssen einander die Überzeugung entgegenbringen,

daß jenes gleiche, hohe Streben sie leite, das der große Meister

Eichendorff so schön ausdrückte und unseren Untersuchungen als

Leitspruch vorgesetzt werden darf:

Euch möcht’ ich alles geben,

Und ich bin fürstlich reich,

Mein Herzblut und mein Leben,

Ihr Brüder, alles für Euch!