Table of Contents Table of Contents
Previous Page  268 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 268 / 9133 Next Page
Page Background

267

der soeben vorgetragenen Auffassung des Sozialen als eines

funktionellen Systems für die Ableitung der Objektivationssysteme folgt,

ist: daß die funktionellen Teilsysteme jenes Gesamtsystems, das im

gesellschaftlichen Organismus gegeben ist, d u r c h E r m i t t l u n g

d e r p r i n z i p i e l l e n Z i e l e d e s m e n s c h l i c h e n

H a n d e l n s abzuleiten sind (denn jedem prinzipiellen Ziele entspricht

eine prinzipielle Handlungsweise, ein prinzipielles Objektivations-

system). Auf diese Weise wird die einfache Summe von Teil- oder

Objektivationssystemen von selbst zu einem S y s t e m dieser Teilsysteme,

denn die ermittelten Ziele müssen sich notwendig zu einem innerlichen

G a n z e n , zu einer inneren E i n h e i t d e s m e n s c h l i c h e n

H a n d e l n s zusammenschließen.

So wird jetzt auch unsere frühere Begriffsbestimmung des Ob-

jektivationssystems: „Objektivationssysteme sind Systeme gleichartiger

(das heißt auf dasselbe prinzipielle Ziel gerichteter) Handlungen der

Individuen und der Verhältnisse, die sich dabei ergeben“, ganz

verständlich und vollständig. Dieser Begriff des Objektivations- systems

fordert nicht nur eine Analyse des Handelns, aus dem sich das System

aufbaut, sondern auch eine Berücksichtigung des Umstandes, daß es

m e h r e r e Individuen sind, um die es sich in der Gesellschaft handelt,

und daß deren Handlungen einen komplementären, korrespondierenden

Charakter im funktionellen Zusammenwirken annehmen. (Zum Beispiel

muß dem Kaufakt auf der einen Seite stets ein Verkaufsakt auf der anderen

Seite gegenüberstehen.) Nennen wir dieses komplementäre Handeln

mehrerer Individuen p o l y g e n e t i s c h oder k o n g r e g a l , so

können wir sagen: das O b j e k t i v a t i o n s s y s t e m i s t e i n

s o w o h l

i n d i v i d u a l e s

w i e

k o n g r e g a l e s

F u n k t i o n s s y s t e m g l e i c h a r t i g e r H a n d l u n g e n . (Von

„Verhältnissen“ braucht nunmehr nicht gesprochen zu werden, da diese

jetzt im Begriffe des „kongregalen“ Handelns beschlossen liegen und so in

exakterer Weise ausgedrückt sind.)

Mit dieser Begriffsbestimmung ist aber auch schon das in Satz 3

Geforderte aufgeklärt. Es ist nun klar, daß die prinzipielle

Verhältnisbestimmung der Objektivationssysteme zueinander nur erfolgen

kann auf Grund der Analyse ihres inneren funktionellen Aufbaues