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(ihrer Struktur) und ihrer Funktionen im Ganzen der Gesellschaft.

„Innerer funktioneller Aufbau“ heißt dabei: prinzipieller Charakter der

Handlungen (beziehungsweise ihrer funktionellen Verknüpfungen), die

das Objektivationssystem bilden (man denke etwa an den Begriff der

„Volkswirtschaft“ im Vergleich zu dem von „Familie“ oder „Recht“ usw.),

„Funktionen im Ganzen der Gesellschaft“ heißt: Verhältnis des Zieles, auf

das sich das Objektivationssystem gründet, zur Gesamtheit der Ziele des

menschlichen Handelns — z. B. des wirtschaftlichen Zieles der

Güterversorgung zu dem Sinn, den wir unserm Leben und Dasein

überhaupt zuschreiben (ein Gesichtspunkt, der z. B. besonders in der

Nationalökonomie der Romantiker eine große Rolle spielte).

Worin die Eigenart, die spezifisch einheitliche S t r u k t u r eines

Objektivationssystemes

begründet

ist,

ist

das:

daß

jedes

Objektivationssystem auf einer prinzipiellen Handlungsweise beruht,

genauer: ein prinzipiell (wenn auch nicht empirisch) e i n h e i t l i c h e s

S y s t e m v o n M i t t e l n f ü r e i n e n g e g e b e n e n Z w e c k

darstellt. Bei g e g e b e n e n Mitteln (Mittel sind die realisierbaren

Handlungen, die sich in den Dienst eines Zieles stellen könnten) und

einem g e g e b e n e n Endziel ist das zur faktischen Verwirklichung

kommende System von Mitteln (Objektivationssytem) nicht nur in seiner

prinzipiellen Struktur, sondern überhaupt völlig bestimmt

1

.

1

Dies ist für die Nationalökonomie näher dargetan und in seiner methodischen

Bedeutung analysiert worden von C a r l M e n g e r in der bedeutsamen Abhandlung, „daß

der Ausgangspunkt und der Zielpunkt aller menschlichen Wirtschaft streng determiniert

seien“. (Carl Menger: Untersuchungen über die Methode der Sozialwissenschaften und der

politischen Oekonomie insbesondere, Leipzig 1883, Anhang VI.) Es heißt dort: Zwischen

dem Ausgangspunkt der menschlichen Wirtschaft (— gegeben mit den unmittelbar

verfügbaren Gütern —) und ihrem Zielpunkt (— gegeben mit der Deckung unseres

unmittelbaren Güterbedarfes —) liegt die wirtschaftliche Tätigkeit des Menschen als eine

s t r e n g d e t e r m i n i e r t e . „Was wir zur Erhaltung unseres Lebens und unserer

Wohlfahrt zu tun vermögen, was in dieser Rücksicht von unserer Macht und Willkür

abhängt, ist, jenen Weg von einem streng determinierten Ausgangspunkte, zu einem ebenso

streng determinierten Zielpunkte so z w e c k m ä ß i g , das ist in unserem Falle, so

w i r t s c h a f t l i c h als möglich zu durchschreiten.“ (Carl Menger: Untersuchungen über

die Methode der Sozialwissenschaften und der politischen Oekonomie insbesondere, Leipzig

1883, S. 264). — Die faktische, emp i r i s c h e Wirtschaft ist zwar bei gegebenem Ausgangs-

und Zielpunkte wegen des Einflusses von Irrtum, ethischer usw. Motive niemals s t r e n g

determiniert, das rein ö k o n o m i s c h e Verhalten aber kann, wenn jene gegeben sind,

stets nur E i n e s sein!