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jektivationssysteme ergeben müssen — alles dieses leuchtet von jenem
ersten Gesichtspunkte des funktionellen Aufbaues der Gesellschaft aus von
selber ein. Denn die prinzipiellen Ziele des menschlichen Handelns
k o o r d i n i e r e n sich eben nicht einfach, sondern bilden ein
kompliziertes hierarchisches System gegenseitiger Abhängigkeit. Zu
einem e i n h e i t l i c h e n S y s t e m geordnet kann man sich diese
Ziele am besten vorstellen, wenn man den Begriff des h ö c h s t e n
Z i e l e s oder „ h ö c h s t e n G u t e s “ einführt (wie dies z. B. die
Ethik schon allein aus methodischen Gründen tun muß), weil dadurch das
gesamte
menschliche
Handeln
als
ein
T o t a l s y s t e m
b e w i r k e n d e r M i t t e l zur Erscheinung kommt.
Aus all dem ergibt sich schließlich auch, daß der Faden der
Untersuchung bei der Konstruktion und Verhältnisbestimmung der Ob-
jektivationssysteme stets die (formale) Bestimmung der Natur des Sozialen
ist, so daß diese also zum entscheidenden d e d u k t i v e n E l e m e n t e
wird. Es erscheint dabei allerdings nebenher die stete und reichste
Aufnahme induktiver Analysen als eine ganz unerläßliche Notwendigkeit.
Diese Deduktionen und Analysen im Einzelnen durchzuführen —
das ist die nicht minder schwierige als große Aufgabe, die sich als
Endergebnis unserer bisherigen Betrachtungen repräsentiert, denn das
Problem Wirtschaft und Gesellschaft geht als Spezialfall zunächst ganz in
dem allgemeineren Problem der Konstruktion des Systems der
Objektivationssysteme unter.