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spiel

1

. Es sollten also auch solche Autoren ihren Gegnern ins Auge

sehen, und die Theorien, die sie abweisen, vor allen Dingen einmal richtig

kennen lernen.

Ich glaube daher, daß die nachfolgenden Literaturhinweise selbst für

diesen gegnerischen Standpunkt nicht ganz unerwünscht kommen.

Nachdrücklich möchte ich noch hervorheben, daß diese Anzeigen nicht

mehr sein wollen, als Hinweise, welche die Bedeutung

sozialphilosophischer Gedanken für die grundlegenden Probleme unserer

Wissenschaft über allgemeine Behauptungen hinaus aufzeigen und

plastisch machen wollen.

Von den philosophischen Bestrebungen, welche in den letzten

Jahrzehnten wieder mannigfach in den Vordergrund getreten sind, können

wir für unsere Zwecke zwei Hauptrichtungen unterscheiden. Zuerst die

empiristische, positivistische Richtung, welche, von einer bestimmten Seite

aus gesehen, in den Bemühungen gipfelt, die spezifisch

naturwissenschaftliche Methodik („reine Beschreibung“) philosophisch zu

vertiefen, beziehungsweise diese Methodik, so ungereimt es auch

auszusprechen ist, zum philosophischen System zu erheben, wie sie in den

Mach-Avenariusschen Anschauungen besonders zur Geltung kamen. Als

ein später Trieb dieser in der Philosophie selbst schon absterbenden

Richtung und zugleich als Beispiel für die methodische Abhängigkeit

gerade eines solchen Autors von der Philosophie erscheint

S c h u m p e t e r s schon genanntes Werk, das wesentlich aus

amerikanischer Bildungssphäre stammt. Ich habe mich über das

Methodologische an anderer Stelle gründlich ausgesprochen

2

(und auch

P o h l e hat sich in dieser Zeitschrift

3

dazu geäußert); darauf verweise ich

hier. — Die zweite Hauptrichtung bedeutet eine Wiederbelebung der

deutschen klassischen Philosophie. Zunächst war es die kantische

Erkenntnistheorie und Methodenlehre (Neukantische Schule), in letzter

Zeit Fichte, Schelling und namentlich Hegel selbst, deren Studium eine

mächtige Neube-

1

Joseph Schumpeter: Das Wesen und der Hauptinhalt der theoretischen

Nationalökonomie, Leipzig 1908.

2

Die mechanisch-mathematische Analogie in der Volkswirtschaftslehre, in: Archiv für

Sozialwissenschaft und Sozialpolitik, Bd 30, Heft 3, Tübingen 1910, S. 786 ff.

3

Ludwig Pohle in der Rezension von: Das Wesen und der Hauptinhalt der theoretischen

Nationalökonomie, in: Zeitschrift für Socialwissenschaft, Jg 12, Heft 6, Berlin 1909, S. 8 ff.

22 Wirtschaft und Gesellschaft